Virologe Drosten schlägt Strategie-Änderung im Herbst vor
06.08.2020 - 16:44:02Der renommierte Virologe Christian Drosten fordert eine neue Corona-Strategie ab dem Herbst 2020.
Drosten schlägt dabei vor, ab dem Herbst verstärkt nach den Treibern der Epidemie zu fahnden und die Corona-Tests genauer auszuwerten. Dies schreibt der Virologe der Berliner Charité heute in einem Gastbeitrag, den „Die Zeit“ veröffentlicht. Christian Drosten ist der Auffassung, dass sich auf diese Weise ein erneuter Lockdown verhindern lässt. Von einer zweiten Corona-Welle in Deutschland und weltweit geht der Forscher offenbar aus. Er warnt davor, dass man bislang die meisten Infektionsketten noch nachverfolgen konnte, was sich möglicherweise bei einer zweiten Welle ändert. Bei dieser würden die neuen Fälle wahrscheinlich überall gleichzeitig auftreten. Der Virologe vermutet, dass man sie in allen Altersgruppen und Landkreisen feststellen werde. In so einem Fall dürften jedoch die Gesundheitsämter aufgrund ihrer schlechten Personalausstattung mit dem Management der Fälle endgültig überfordert sein. Wahrscheinlich schaffen sie es dann bei Beibehaltung der gegenwärtigen Bedingungen und Regelungen nicht mehr, die Quarantäne aller Kontaktpersonen eines Infizierten zu regeln. Daher sollen sie sich laut Drosten dann auf Cluster und nicht auf Einzelfälle konzentrieren. Cluster sind Gruppen mit vielen Infizierten. Diese treiben die Epidemie, weshalb die Behörden auf diese Cluster ihre Kräfte konzentrieren sollen, wenn es an vielen Stellen zeitgleich zu einer zweiten Welle kommt.
Für die Reaktion der Ämter schlägt Prof. Drosten vor, dass diese vorrangig dann Maßnahmen nach einem positiven Test einleiten, wenn dieser von einer Person aus einem möglichen Cluster stammt. Das Verfahren brächte viele Vorteile. Neben dem reduzierten Verwaltungsaufwand müsse die positiv getestete Person aus Gründen der Infektionsausbreitung auch nicht 14 Tage lang in Quarantäne. Vielmehr genüge eine Isolierung aller Clustermitglieder für fünf Tage, so Drosten. Des Weiteren schlägt er als zusätzliche, entscheidende Änderung der Bekämpfungsstrategie Tests auf Infektiosität und nicht auf eine stattgefundene Infektion vor. Hierfür genügten die schon jetzt gängigen Tests. Ein Test auf Infektiosität liefert Auskunft darüber, ob die getestete Person ansteckend ist. Das muss sie trotz Corona-Erkrankung nicht zwingend sein. Laut Prof. Drosten bedeutet eine niedrige Viruslast, dass die Person trotz Erkrankung niemanden mehr ansteckt.
Das von ihm vorgeschlagene Verfahren setzt laut Christian Drosten voraus, dass die Verantwortlichen unter den Medizinern und bei den Ämtern in der Lage seien, aus den bislang vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen eine Toleranzschwelle für die Viruslast abzuleiten. Wenn das gelänge, könnten die Amtsärzte diejenigen Patienten sofort aus ihrer Quarantäne entlassen, bei denen die Viruslast nachweislich unter den definierten Schwellenwert gesunken ist. Drosten verweist darauf, dass es international und historisch viele Erfahrungen mit Epidemien und Pandemien gebe. Diese legten die Erkenntnis nahe, dass es prinzipiell unmöglich ist, Einzelübertragungen der Viren vollständig zu stoppen. Es bleibe ein Restrisiko, dessen Management man den Gesundheitsämtern erlauben müsse. Diese hätten die schwere Aufgabe, ihr Personal und sonstige Ressourcen gezielt an Schwerpunkten einzusetzen. Als diese Schwerpunkte müsse man die im Herbst erwartbaren Cluster betrachten. Die Bevölkerung fordert Prof. Christian Drosten auf, zur Eindämmung einer zweiten Welle beizutragen. Neben der Einhaltung der Hygienemaßnahmen dürfte es nach seiner Meinung hilfreich sein, wenn jeder Bürger ab dem kommenden Herbst ein Kontakttagebuch führen würde.
Für die Reaktion der Ämter schlägt Prof. Drosten vor, dass diese vorrangig dann Maßnahmen nach einem positiven Test einleiten, wenn dieser von einer Person aus einem möglichen Cluster stammt. Das Verfahren brächte viele Vorteile. Neben dem reduzierten Verwaltungsaufwand müsse die positiv getestete Person aus Gründen der Infektionsausbreitung auch nicht 14 Tage lang in Quarantäne. Vielmehr genüge eine Isolierung aller Clustermitglieder für fünf Tage, so Drosten. Des Weiteren schlägt er als zusätzliche, entscheidende Änderung der Bekämpfungsstrategie Tests auf Infektiosität und nicht auf eine stattgefundene Infektion vor. Hierfür genügten die schon jetzt gängigen Tests. Ein Test auf Infektiosität liefert Auskunft darüber, ob die getestete Person ansteckend ist. Das muss sie trotz Corona-Erkrankung nicht zwingend sein. Laut Prof. Drosten bedeutet eine niedrige Viruslast, dass die Person trotz Erkrankung niemanden mehr ansteckt.
Das von ihm vorgeschlagene Verfahren setzt laut Christian Drosten voraus, dass die Verantwortlichen unter den Medizinern und bei den Ämtern in der Lage seien, aus den bislang vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen eine Toleranzschwelle für die Viruslast abzuleiten. Wenn das gelänge, könnten die Amtsärzte diejenigen Patienten sofort aus ihrer Quarantäne entlassen, bei denen die Viruslast nachweislich unter den definierten Schwellenwert gesunken ist. Drosten verweist darauf, dass es international und historisch viele Erfahrungen mit Epidemien und Pandemien gebe. Diese legten die Erkenntnis nahe, dass es prinzipiell unmöglich ist, Einzelübertragungen der Viren vollständig zu stoppen. Es bleibe ein Restrisiko, dessen Management man den Gesundheitsämtern erlauben müsse. Diese hätten die schwere Aufgabe, ihr Personal und sonstige Ressourcen gezielt an Schwerpunkten einzusetzen. Als diese Schwerpunkte müsse man die im Herbst erwartbaren Cluster betrachten. Die Bevölkerung fordert Prof. Christian Drosten auf, zur Eindämmung einer zweiten Welle beizutragen. Neben der Einhaltung der Hygienemaßnahmen dürfte es nach seiner Meinung hilfreich sein, wenn jeder Bürger ab dem kommenden Herbst ein Kontakttagebuch führen würde.
Redaktion ad-hoc-news.de, A-055824