Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité sieht Chancen für einen kontrollierten Ablauf der Pandemie
06.10.2020 - 15:12:47Trotz steigender Infektionszahlen in Deutschland, beurteilt Virologe Christian Drosten den Pandemie-Verlauf derzeit optimistisch.
Ein Blick in die Intensivstationen der Kliniken in Deutschland zeigt aktuell noch ein sehr entspanntes Bild. Von einer akuten Notsituation kann derzeit noch nicht gesprochen werden, betont Christian Drosten, Berliner Virologe gegenüber „Zeit-Online“. Drosten geht nicht davon aus, dass sich die Situation in Deutschland in einem Ausmaß verschärfen könnte, wie es im Moment in Frankreich oder Spanien zu beobachten ist. Die Krankenhäuser rund um Paris, Nizza, Madrid oder Barcelona sind am Rand ihrer Kapazitätsgrenzen angekommen. Die Situation dort wird zunehmend kritisch.
Die bevorstehende Infektionszeit in Herbst und Winter wird eine Herausforderung für die Gesellschaft und für den Einzelnen. Drosten appelliert an das Verantwortungsgefühl jedes Bürgers, an der Eindämmung der Pandemie mitzuarbeiten. Das kann nicht von oben angeordnet werden, sondern jeder Einzelne muss selbständig mitdenken und verantwortungsvoll handeln, fordert Drosten. Jeder sollte in der Zwischenzeit erkannt haben, wie explosiv die Situation ist. Nur mit der Rücksicht und Vorsicht aller bleibt die Lage auch weiterhin beherrschbar. Für private Feiern gelte immer die Frage, ob sie tatsächlich stattfinden sollten, oder ob eine Verschiebung ins nächste Jahr möglich ist. Zumindest sollten die Feiern nicht in geschlossenen und kleinen Räumen stattfinden. Open Air ist eine Alternative oder große Räume und Hallen.
Die Vorweihnachtszeit mit Weihnachtsmärkten und den Besuch bei Verwandten ist auch so eine Tradition, die man vor dem Hintergrund der Pandemie hinterfragen sollte. Die Reduktion sozialer Kontakte bedeutet nicht das Meiden von Mitmenschen, sondern eine Abwägung im öffentlichen Leben. Wer seine Großeltern besuchen möchte oder mit einer Hochrisikogruppe in Kontakt tritt, sollte besser die Tage zuvor nicht in geselliger Runde in der Öffentlichkeit verbringen. Dies birgt während der Pandemie ein deutliches Risiko. Drosten hält eine Informationsoffensive für unumgänglich. Wir müssen den Menschen erklären, warum sie so handeln sollten und was die Konsequenzen sind, wenn sie es nicht tun. Hier sehe ich die Pflicht bei den Politikern und uns Medizinern, erklärt der Virologe von der Charité im „Zeit“-Interview. Eine übertriebene Vorsicht ist in diesen Zeiten besser, als eine Verharmlosung. Wer Erkältungssymptome zeigt, und das ist im Lauf des Winters nahezu jeder von uns, sollte auf Nummer sicher gehen und zu Hause bleiben.
Einen baldigen Erfolg bei der Suche nach Impfstoffen hält Drosten für wahrscheinlich. Ich bin zuversichtlich, dass erste Impfstoffe bereits zu Jahresende bereitstehen. Auch hier müssen wir die Menschen aufklären, fordert der Virologe. Niemand kann derzeit vorhersagen, wie die Wirkung und vor allem auch die Nebenwirkungen aussehen werden. Dazu kommt die Frage, wer und wann geimpft werden sollte. Da ist viel Konfliktpotential, das angesprichen werden muss, bemerkt der Virologe zum Schluss.
Die bevorstehende Infektionszeit in Herbst und Winter wird eine Herausforderung für die Gesellschaft und für den Einzelnen. Drosten appelliert an das Verantwortungsgefühl jedes Bürgers, an der Eindämmung der Pandemie mitzuarbeiten. Das kann nicht von oben angeordnet werden, sondern jeder Einzelne muss selbständig mitdenken und verantwortungsvoll handeln, fordert Drosten. Jeder sollte in der Zwischenzeit erkannt haben, wie explosiv die Situation ist. Nur mit der Rücksicht und Vorsicht aller bleibt die Lage auch weiterhin beherrschbar. Für private Feiern gelte immer die Frage, ob sie tatsächlich stattfinden sollten, oder ob eine Verschiebung ins nächste Jahr möglich ist. Zumindest sollten die Feiern nicht in geschlossenen und kleinen Räumen stattfinden. Open Air ist eine Alternative oder große Räume und Hallen.
Die Vorweihnachtszeit mit Weihnachtsmärkten und den Besuch bei Verwandten ist auch so eine Tradition, die man vor dem Hintergrund der Pandemie hinterfragen sollte. Die Reduktion sozialer Kontakte bedeutet nicht das Meiden von Mitmenschen, sondern eine Abwägung im öffentlichen Leben. Wer seine Großeltern besuchen möchte oder mit einer Hochrisikogruppe in Kontakt tritt, sollte besser die Tage zuvor nicht in geselliger Runde in der Öffentlichkeit verbringen. Dies birgt während der Pandemie ein deutliches Risiko. Drosten hält eine Informationsoffensive für unumgänglich. Wir müssen den Menschen erklären, warum sie so handeln sollten und was die Konsequenzen sind, wenn sie es nicht tun. Hier sehe ich die Pflicht bei den Politikern und uns Medizinern, erklärt der Virologe von der Charité im „Zeit“-Interview. Eine übertriebene Vorsicht ist in diesen Zeiten besser, als eine Verharmlosung. Wer Erkältungssymptome zeigt, und das ist im Lauf des Winters nahezu jeder von uns, sollte auf Nummer sicher gehen und zu Hause bleiben.
Einen baldigen Erfolg bei der Suche nach Impfstoffen hält Drosten für wahrscheinlich. Ich bin zuversichtlich, dass erste Impfstoffe bereits zu Jahresende bereitstehen. Auch hier müssen wir die Menschen aufklären, fordert der Virologe. Niemand kann derzeit vorhersagen, wie die Wirkung und vor allem auch die Nebenwirkungen aussehen werden. Dazu kommt die Frage, wer und wann geimpft werden sollte. Da ist viel Konfliktpotential, das angesprichen werden muss, bemerkt der Virologe zum Schluss.
Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix