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VdK fordert zusätzliche Schritte für Zusammenhalt in der Corona-Krise

13.08.2020 - 13:42:48

Der Sozialverband VdK verlangt hinsichtlich der Corona-Krise, es müssten weitere Schritte zur Sicherung des Zusammenhalts in der deutschen Gesellschaft unternommen werden.

Verena Bentele, die Präsidentin des VdK, erklärte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", es brauche in erster Linie eine stabile finanzielle Grundlage, "und zwar für alle", um gut durch Krisenzeiten zu kommen. Zuvor hatte eine im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung durchgeführte Studie aufgezeigt, dass der Zusammenhalt in der Gesellschaft ungeachtet der Krise stabil geblieben ist und sich in den ersten Monaten der Epidemie sogar noch verstärkt hat.

Bentele erklärte sich das mit dem Umstand, dass man in der Corona-Krise erkannt habe, dass der Staat handlungsfähig sei. Das habe den Zusammenhalt bestimmt gefördert und auch das Vertrauen vieler Menschen in den Staat gestärkt. Allerdings fühlten sich viele ärmere Menschen, zum Beispiel Hartz-IV-Empfänger, Alleinerziehende oder jene, die kein Kurzarbeitergeld erhielten, alleingelassen. "Da gibt es große soziale Unterschiede", betonte Bentele und ermahnte die Verantwortungsträger in der Politik, dafür Sorge zu tragen, dass dieser gesellschaftliche Zusammenhalt auch erhalten bleibe. Die VdK-Präsidentin rief dazu auf, dringend eine Diskussion über solche Sozialversicherungssysteme zu führen, "in die alle einbezahlen". Auch müsse man auf eine gerechte Verteilung der Kosten der Krise achten. Hierzu dürfe es keinesfalls zu Leistungskürzungen im Sozialbereich kommen. Bentele erklärte, der VdK fordere "unter anderem eine Vermögensabgabe". Des Weiteren verlange er "eine gute digitale Ausstattung für die Kinder, deren Eltern das nicht leisten können".

Auch innerhalb des VdK, des größten Sozialverbandes Deutschlands, herrsche in der Corona-Krise ein starker Zusammenhalt, beschrieb Bentele der "Neuen Osnabrücker Zeitung". So seien "fast überall" Mitglieder des Verbandes für Risikopatienten und ältere und Risikopatienten einkaufen gegangen. Man habe Schutzmasken genäht und mit einsamen Menschen Telefongespräche geführt, schilderte die Präsidentin des VdK.

Auch Dietmar Bartsch, der Fraktionsvorsitzende der Linken im Deutschen Bundestag, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", der Staat müsse noch mehr unternehmen. Er erklärte: "Es ist gut, dass es ein Zusammenrücken der Bürger in der Krise gibt". Einige Menschen fühlten sich bedauerlicherweise ausgegrenzter als zuvor. Gesellschaftlicher Zusammenhalt sei auch eine Frage der sozialen Sicherheit und der finanziellen Situation. Besonders alleinerziehende Mütter und Väter fühlten sich häufig alleingelassen. Besonders in einer Wirtschaftskrise komme es auf einen handlungsfähigen Staat und starke soziale Sicherungssysteme an, so Bartsch.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, RSM

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