Um den Organmangel in Deutschland zu reduzieren, will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Nierenspenden deutlich erleichtern.
22.04.2024 - 13:12:29Lauterbach will Nierenspenden deutlich erleichtern
Die Spende soll laut Referentenentwurf anonym erfolgen und von Transplantationszentren organisiert werden. Mit der Anonymität soll verhindert werden, dass Geld für ein Organ gezahlt wird. Auch sollen grundsätzlich anonyme Nierenspenden möglich werden. So könnten Menschen in Deutschland künftig aus selbstlosen Motiven eine Niere spenden, ohne dass sie wissen, an wen sie geht. In Ländern wie den USA existiert diese Möglichkeit schon lange. Experten schätzen, dass die Neuregelung rund 100 Lebendspenden von Nieren mehr pro Jahr bringen könnte. Derzeit werden in Deutschland pro Jahr circa 600 Nieren von lebenden Spendern transplantiert. Klemens Budde, Leiter des Nierentransplantationszentrums an der Charité Berlin, hält die neue Regelung für überfällig: "Jeder Schritt zu mehr Spenden hilft, Menschen von der Dialyse zu befreien und von der Warteliste des Leids zu holen", sagte Budde dem "Stern". Allerdings dürfe man sich keine Illusionen machen, warnt Budde: "Den grundsätzlichen Mangel an Spenderorganen wird es nur unwesentlich verbessern."