Trotz der Wahlerfolge der AfD hat Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) die anderen Parteien zu mehr Selbstbewusstsein aufgerufen.
29.06.2024 - 10:00:07Baerbock will mehr Selbstbewusstsein gegen AfD
"Stärkste Kraft heißt ja auch nicht Mehrheit", sagte Baerbock. "Wir dürfen uns jetzt auch nicht einreden lassen, dass es jetzt irgendwie Hälfte-Hälfte wäre in Deutschland", fügte Baerbock hinzu. "Nein, die aller-allergrößte Mehrheit steht mit beiden Beinen auf dem Boden des Grundgesetzes." Das gelte für die Parteien, die zu 100 Prozent auf dem Boden des Grundgesetzes stehen, "und erst recht bei der Bevölkerung in unserem Land". Kritik übte die Außenministerin neben der AfD auch am neuen "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW). Abgeordnete beider Parteien hatten jüngst im Bundestag die Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj boykottiert. Beide Parteien hätten damit deutlich gemacht, "man steht in der Situation an der Seite des Angreifers, der nicht nur die Ukraine angreift, sondern unsere Friedensordnung", so die Grüne. Hinsichtlich möglicher Koalitionen mit dem BSW zeigte sich Baerbock skeptisch. "Ehrlich gesagt habe ich darüber noch nie nachgedacht", sagte sie auf eine entsprechende Frage. Die fundamentalen Meinungsunterschieden zum Ukraine-Krieg seien für sie aber so zentral, dass sie an Kooperationen zweifle, auch auf Landesebene. "Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen", sagte Baerbock. "Das ist für mich eine total hypothetische Frage."