Produktion/Absatz, Politik/Regierungen

Stromkunden müssen im kommenden Jahr voraussichtlich höhere Gebühren für die Übertragung im Überland-Transportnetz zahlen.

01.10.2024 - 10:14:31

Nutzungsgebühr für 'Stromautobahnen' steigt

Das durchschnittliche Netzentgelt der Höchst- und der Umspannungsebene werde um 3,4 Prozent auf 6,65 Cent pro Kilowattstunde steigen, teilten die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW mit. Für Haushaltskunden mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden würde die Erhöhung eine Mehrbelastung von rund 7,70 Euro bedeuten.

Ein Hauptgrund für den Anstieg seien gestiegene Kosten für das sogenannte Engpassmanagement, mit dessen Hilfe Überlastungen der Leitungen vorgebeugt werde. "Allein dieser Kostenblock macht inzwischen über 50 Prozent der Netzentgelte aus", betonten die Netzbetreiber. Zweiter Faktor seien die Investitionen in den Netzausbau. "Diese sind unerlässlich, um insbesondere den Aus- und Umbau des Netzes für eine klimaneutrale Energieversorgung voranzutreiben." Die Gebühren sind bundesweit einheitlich. Die endgültige Höhe wollen die Netzbetreiber bis zum Jahresende bekanntgeben.

Netzentgelte machen gut ein Viertel der Stromkosten von Haushalten aus

Die Entgelte für die auch "Stromautobahnen" genannten Übertragungsnetze bilden zusammen mit den Gebühren für die regionalen Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung, Niederspannung) den Kostenblock Netzentgelte auf der Stromrechnung der Endkunden. Die gesamten Netzentgelte einschließlich Messung und Messstellenbetrieb machten im Juli laut einer Analyse des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) für Durchschnitts-Haushalte knapp 28 Prozent des Strom-Gesamtpreises aus.

Die vier Unternehmen gehen davon aus, dass sich die Kosten für Netzreserve und Engpassmanagement mit fortschreitendem Netzausbau vermindern werden. Um die Belastungen für Wirtschaft und Verbraucher abzufedern, sprechen sie sich weiterhin für eine Stabilisierung der Netzentgelte aus. "Eine Möglichkeit ist, die in der Transformationsphase entstehenden Kosten etwa für Netzreserve und Engpassmanagement von den Netzentgelten zu trennen und stattdessen durch Mittel aus dem Bundeshaushalt zu finanzieren."

Das Strom-Übertragungsnetz in Deutschland hat eine Länge von knapp 39.000 Kilometern. Das Strom-Verteilnetz mit den Spannungsebenen darunter hat eine Länge von insgesamt rund 1,9 Millionen Kilometern.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Paris verteuert Parken für schwere Autos - Dreimal mehr für SUV Für Besucher von Paris greifen ab Anfang Oktober drastisch erhöhte Parktarife für schwere Autos. (Politik, 01.10.2024 - 06:34) weiterlesen...

56 Prozent des Stroms stammen aus erneuerbaren Energien Erneuerbare Energien geben beim Strom in Deutschland weiter den Ton an: In den ersten drei Quartalen hat Elektrizität vor allem aus Windkraft, Sonnenlicht, Biomasse und Wasserkraft insgesamt rund 56 Prozent des Stromverbrauchs gedeckt. (Politik, 01.10.2024 - 06:22) weiterlesen...

Weitere Datenschutz-Strafe für T-Mobile US Die Telekom-Mobilfunktochter T-Mobile US US8725901040 muss erneut eine Millionenstrafe wegen Datenschutz-Problemen in den USA zahlen. (Politik, 30.09.2024 - 22:48) weiterlesen...

Großbritannien steigt aus der Kohle aus Großbritannien macht als erstes westliches Industrieland mit der Stromerzeugung aus Kohle Schluss. (Politik, 30.09.2024 - 20:21) weiterlesen...

Großbritannien steigt aus der Kohle aus RATCLIFFE-ON-SOAR - Großbritannien macht als erstes westliches Industrieland mit der Stromerzeugung aus Kohle Schluss. (Politik, 30.09.2024 - 13:49) weiterlesen...

Athen will wichtige Autobahn für 3,3 Milliarden Euro verpachten Es soll die lukrativste Verpachtung werden, die Griechenland je vorgenommen hat: Die rund 70 Kilometer lange Autobahn "Attiki Odos", die sich vom Flughafen der Hauptstadt im Osten bis zur Hafenstadt Elefsina im Westen zieht, soll für die nächsten 25 Jahre für 3,3 Milliarden Euro an die griechische Unternehmensgruppe Gek Terna verpachtet werden. (Wirtschaft, 30.09.2024 - 13:30) weiterlesen...