Produktion/Absatz, Arbeit

Rund eineinhalb Jahre nach dem angekündigten Rückzug des Ford US3453708600-Konzerns aus der Autoproduktion in Saarlouis bleibt Saar-Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) bei der Investorensuche optimistisch.

25.12.2023 - 14:14:27

Rehlinger bleibt bei Ford-Nachfolge in Saarlouis zuversichtlich

"Ich bin weiterhin zuversichtlich, dass wir eine Lösung für den Standort finden mit möglichst vielen Arbeitsplätzen", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. Derzeit liefen noch die Gespräche mit einem Investor aus der Automobilindustrie. "Wichtig ist aber, dass es auch andere Alternativen gibt."

"Mir geht es nicht anders als den Ford-Mitarbeitern auch: Natürlich hätte ich am liebsten ganz schnell die beste Lösung." Die Regierung habe aber "bedauerlicherweise nicht alle Fäden selbst in der Hand", sagte die SPD-Politikerin. So sei das Grundstück erst verfügbar, wenn Ford aufhöre. "Aber je früher wir im Sinne der Beschäftigten wissen, wie es weitergehen kann, desto besser."

Mitte 2025 läuft die Produktion des Ford Focus am Standort Saarlouis aus. Der US-Autokonzern hatte Ende Juni 2022 die Entscheidung verkündet, dass das Werk im spanischen Valencia den Zuschlag für die neue Elektroauto-Plattform erhält. Damit wurde seinerzeit auch das Ende für die Focus-Produktion in Saarlouis besiegelt.

Zum 1. Januar 2024 soll sich die Zahl der Beschäftigten von 4500 auf 3850 reduziert haben. Eine Betriebsvereinbarung sichert rund 1000 Ford-Beschäftigten einen Arbeitsplatz bis Ende 2032 zu. Das heißt also: 2850 Beschäftigte wissen nicht, wie es weitergeht.

Der Standort sei weiter "hoch attraktiv", sagte Rehlinger. Erstens wegen der Lage, aber auch wegen der Fertigkeiten und der Motivation der Beschäftigten. Ob ein nahtloser Übergang gelinge, sei bislang unklar. Dies sei jedenfalls wünschenswert.

Anfang Oktober war bekannt gegeben worden, dass die Verhandlungen mit einem Interessenten zur Übernahme des Ford-Standortes zunächst gescheitert seien. Kurz darauf wurden sie fortgesetzt. "Es spielen auch eine Reihe von Rahmenbedingungen eine Rolle - zum Beispiel Geopolitik - auf die wir als saarländische Landesregierung nur bedingt Einfluss haben", sagte Rehlinger.

Die jüngste Streichung der staatlichen Kaufprämie für Elektroautos wirke sich nicht auf die Entscheidung auf einen möglichen Autobauer aus, der vielleicht auch E-Autos herstellen wollte. "Ich glaube, am Ende wird eine solche Entscheidung nicht eine Großinvestition gefährden können", sagte die Regierungschefin. Als großes Automobilunternehmen habe man eine andere Planungsgrundlage, die nicht auf einer Prämie von 4000 Euro aufsetze.

@ dpa.de

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