SPD-Logo

Regierungskoalition profitiert von der Corona-Krise

04.04.2020 - 16:08:10

Union und SPD steigern ihren Stimmenanteil um jeweils einen Prozentpunkt zur Vorwoche.

Das Krisenmanagement der Regierungskoalition trifft auf Zustimmung in der Bevölkerung. Beide Parteien legen in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa gegenüber der Vorwoche um einen Prozentpunkt zu und verfügen derzeit mit 54 Prozent der Stimmen über eine komfortable Mehrheit. Die repräsentative Forsa-Umfrage fand im Zeitraum vom 30.März bis zum 3. April unter insgesamt 2506 Wahlberechtigten statt. Wie RTL/n-tv meldet, setzt sich der Aufwärtstrend der Unionsparteien fort (37 Prozent), während sich die SPD nach einer langen Krisenphase mit 17 Prozent in einer leichten Aufwärtsbewegung befindet. Als größte Oppositionspartei verlieren die Grünen einen Prozentpunkt und liegen aktuell bei 16 Prozent der Befragten in der Gunst vorn. Damit verlieren die Grünen ihre Position als zweitstärkste politische Kraft, die sei seit September 2018 innehatten an die SPD. Die AfD bleibt in der Corona-Krise weitgehend unsichtbar, stabilisiert sich aber trotz der innerparteilichen Querelen um den Ausschluss des rechtsradikalen „Flügels“ bei 9 Prozent. Auch die FDP zeigt sich stabil und würde mit 6 Prozent in den neuen Bundestag einziehen. Auf die weiteren Parteien verteilen sich 7 Prozent der Stimmen. Die Fraktion der Unentschlossenen oder Nichtwähler ist mit 25 Prozent erheblich und könnte je nach Mobilisierungsgrad wahlentscheidend sein. Für die CDU/CSU eröffnet die Aufwärtsbewegung der SPD eine weiter politische Option der Fortsetzung der Regierungskoalition. Eine weitere Möglichkeit bildet ein Zusammengehen mit den Grünen. Eine Regierung ohne die Union ist derzeit nicht möglich. Rot-Rot-Grün liegt mit 41 Prozent deutlich unter der Regierungsmehrheit. Die positive Bewertung des Krisenmanagements der Bundesregierung zeigt sich in einem Anstieg des Kompetenzwerts um 3 Prozentpunkte. Aktuell sind 43 Prozent der Wähler der Meinung, dass die Union die Probleme am Besten im Griff hat. Vor der Corona-Krise waren nur 20 Prozent von der Kompetenz der Union überzeugt. Die SPD profitiert wenig von der Krisenpolitik der Bundesregierung. Lediglich 7 Prozent trauen der Sozialdemokratie zu, die Probleme am Besten zu lösen. Die Verlierer sind auch hier die Grünen. Vor der Corona-Pandemie zeigten sich 11 Prozent von der Regierungsfähigkeit überzeugt, jetzt sind es nur noch 4 Prozent. Beim Kompetenzwert zeigt sich allerdings eine gewisse Politikverdrossenheit. 41 Prozent der Befragten trauen keiner Partei eine Führungsfunktion zu. Allerdings zeigt dieser Wert eine deutliche Abwärtstendenz. Vor der Krise waren noch 57 Prozent dieser Auffassung. Die Union zeigt sich als Volkspartei und liegt bei allen Bevölkerungsgruppen vorn. Auch im Vergleich von Ost und West und in der Geschlechterperspektive zeigt sich die Union als stärkste politische Kraft. Eine Ausnahme bilden die Arbeiter, bei denen die AfD mit 26 Prozent vor der Union mit 24 Prozent liegt, und die Grünen, die Schülern und Studenten mit 39 Prozent deutlich vor der Union mit 30 Prozent liegen. In der aktuellen Krise zeigt sich eine Abwanderungstendenz bei Grünenwählern. Viele der seit 2017 von der Union und Sozialdemokratie aus Protest zu den Grünen abgewanderten Wählern, zeigen in der Krise eine Tendenz zur Rückkehr zu den Volksparteien. In Krisenzeiten dominiert die Grundorientierung über die temporären Unzufriedenheiten, befindet der Leiter der Forsa-Umfrage, Manfred Güllner, gegenüber der RTL/n-tv-Redaktion.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix

@ ad-hoc-news.de