Aktivisten, Räume

Propalästinensische Aktivisten an der Berliner Humboldt-Uni werfen Israel «Völkermord» und «laufende Massenmorde» vor.

22.05.2024 - 17:40:55

Aktivisten besetzen Räume in Berliner Humboldt-Uni. Die Universität beobachtet die Lage - und trifft mit den Besetzern zusammen eine Entscheidung.

Erneut haben Aktivisten zur Unterstützung der Palästinenser und aus Protest gegen Israel Räume einer Berliner Universität besetzt. Die Polizei und ein dpa-Fotograf sprachen zunächst von etwa 50 Personen, die ab Nachmittag im Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Uni waren.

Weitere 250 bis 300 junge Menschen demonstrierten demnach auf der Straße davor. Ein Polizeisprecher sagte, man sei in enger Abstimmung mit der Universität.

Besetzer dürfen bis Donnerstagabend bleiben

Die Aktivisten dürfen die Räume der HU bis zum Donnerstagabend besetzt halten. Das vereinbarte das Universitäts-Präsidium in Gesprächen mit Studierenden am Mittwochabend, wie HU-Präsidentin Julia von Blumenthal sagte. Die Besetzung werde bis Donnerstag, 18.00 Uhr, geduldet.

«Wir erwarten, dass die Besetzer danach das Gebäude friedlich verlassen», sagte von Blumenthal. Zudem werde zuvor am Donnerstagnachmittag eine Diskussionsveranstaltung organisiert, an der sich neben den Aktivisten auch das Präsidium und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beteiligen.

In einer Mitteilung warfen die Aktivisten der Gruppe namens Student Coalition Berlin Israel «Völkermord» und «laufende Massenmorde» vor. Es gehe um die «bedingungslose Solidarität mit dem palästinensischen Volk». Die Aktivisten forderten die Universität auf, ihre Besetzung und Präsenz zu akzeptieren und einen Polizeieinsatz zu verbieten.

Die Humboldt-Universität ist neben der Freien Universität (FU) und der Technischen Universität (TU) eine der drei großen Hochschulen der deutschen Hauptstadt. Eine Besetzung von Räumen der FU durch die Gruppe Student Coalition Berlin war kürzlich von der Polizei geräumt worden. Nicht nur an Universitäten in Berlin gab es zuletzt propalästinensische Proteste, teils in Form von Camps.

@ dpa.de