Nun ist es offiziell: Der sogenannte GKV-Schätzerkreis erwartet für 2025 eine Erhöhung des rechnerischen durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes in der Gesetzlichen Krankenversicherung um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent.
16.10.2024 - 14:35:22Offiziell: Schätzer erwarten deutlich höhere Krankenkassenbeiträge
Das deutsche Gesundheitswesen sei "das teuerste in Europa, weil es in vielen Bereichen nicht effizient ist". Daher sei auch die Lebenserwartung schlechter als in vielen Nachbarländern. Kritik direkt am Minister kam unter anderem von BSW-Chefin Sahra Wagenknecht. "Der Gesundheitsminister ist hauptverantwortlich für diese Beitragssteigerungen", sagte Wagenknecht den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Donnerstagausgaben). "Jetzt sollen die Beitragszahler für Lauterbachs Amtsversagen zur Kasse gebeten werden." Die BSW-Vorsitzende bezeichnete "die höchste Anhebung des Zusatzbeitrages in der Geschichte" als "schlicht inakzeptabel". Der "eiskalte Nettoklau" müsse gestoppt werden, forderte sie. "Es ist ein sozialpolitischer Skandal, dass der Lückenschluss allein den Beitragszahlenden aufgehalst wird und gleichzeitig die Finanzierungsverantwortung des Bundes bei der Refinanzierung der Gesundheitskosten von Bürgergeld-Beziehern ignoriert wird", sagte AOK-Chefin Carola Reimann. So würden Arbeitgeber und Beitragszahler gezwungen, die Einhaltung der Schuldenbremse zu finanzieren. "Gleichzeitig redet der Gesundheitsminister, der die Stabilisierung der GKV-Finanzen versprochen hatte, in dieser prekären Situation weiterhin von `Entökonomisierung" des Gesundheitswesens." Das sei nicht nur grob fahrlässig, sondern auch populistisch - "und es macht deutlich: Ordnungspolitische Grundsätze und sozialpolitische Orientierung sind verloren gegangen", sagte Reimann.