Nach der Festnahme in Duisburg soll der verdächtige Islamist einem Haftrichter vorgeführt werden.
25.10.2023 - 14:46:01Haftbefehl gegen vorbestraften Islamisten beantragt. Die Generalstaatsanwaltschaft hat beantragt, ihn in Untersuchungshaft zu schicken.
Die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft hat gegen den in Duisburg festgenommenen vorbestraften Islamisten Haftbefehl beantragt. Das sagte ein Behördensprecher der dpa. Er soll in Duisburg einem Haftrichter vorgeführt werden, weil er sich zu einem Mord bereit erklärt haben soll.
Nach Angaben von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte er sich über Anschlagsziele «in Bezug auf pro-israelische Demos informiert». Es lägen Erkenntnisse vor, dass der Beschuldigte zu einer Person im Ausland «in strafrechtlich relevanter Weise in Kontakt gestanden habe», hatte die Generalstaatsanwaltschaft mitgeteilt.
2017 zu fünf Jahren Haft wegen IS-Mitgliedschaft verurteilt
Der Mann sei 2017 vom Oberlandesgericht Düsseldorf zu fünf Jahren Jugendstrafe wegen Mitgliedschaft in der Terrorgruppe Islamischer Staat verurteilt worden und habe die Haft vollständig verbüßt.
Spezialkräfte hatten ihn am Dienstagabend in seiner Duisburger Wohnung in Gewahrsam genommen. In den Polizeieinsatz war auch die gemeinsame Terrorabwehrzentrale des Bundes und der Länder involviert. Nach Angaben der Polizei Essen hatte es zuvor «Hinweise auf ein mögliches Anschlagsszenario» gegeben.
Sicherheitsbehörden zufolge gibt es Hinweise, nach denen der 29-Jährige mit einem Lastwagen in eine «israelische Veranstaltung» fahren wollte.
Als martialischer IS-Kämpfer war der 29-Jährige schon vor Jahren in diversen Propagandavideos aufgetaucht. Ob er tatsächlich in Syrien an Kämpfen teilnahm, blieb aber unklar.
Der aus Bielefeld stammende Mann wurde dennoch am 6. April 2017 als IS-Terrorist vom Düsseldorfer Oberlandesgericht verurteilt. Er soll sich 2012 in der Herforder Salafistenszene radikalisiert haben.