Karl Lauterbach

Lauterbach plädiert für Obergrenze von 25 Personen bei privaten Feiern

28.09.2020 - 10:08:06

Im Vorfeld der Gespräche zwischen den Ministerpräsidenten der 16 Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Corona-Epidemie in Deutschland verlangt Karl Lauterbach, Gesundheitspolitiker in der Fraktion der SPD im Deutschen Bundestag, die Einführung einer Obergrenze der Teilnehmerzahl von 25 Personen bei privaten Feiern.

Lauterbach sagte im Video-Format "Die richtigen Fragen" der "Bild-Zeitung": "Natürlich wäre es richtig, bei den privaten Feiern eine Obergrenze zu setzen." Er selbst, so der SPD-Politiker weiter, sehe diese Obergrenze bei maximal 25 Personen.

Der Arzt und Epidemiologe erklärte, auf diese Weise lasse sich die Wahrscheinlichkeit von sogenannten Superspreader-Ereignissen reduzieren. Diese seien für 80 Prozent der neuen Infektionen verantwortlich zu machen. Begrenze man die Anzahl der Teilnehmer an Feiern auf höchstens 25, dann lasse sich auch der besonders gefährliche Effekt beherrschen, dass einzelne Personen zu Bindegliedern zwischen verschiedenen, eigentlich unabhängigen Superspreader-Ereignissen werden. Lauterbach sagte, seiner Ansicht nach sei auch die Einführung zur Pflicht, im Freien eine Maske zu tragen, sinnvoll, und zwar dort, wo die Menschen den geltenden Mindestabstand nicht einhalten können. Er betonte jedoch, niemand spreche sich für "eine Maskenpflicht allgemein im Freien" aus.

Für nicht sinnvoll hält Lauterbach hingegen die Anregung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), eine Art "Corona-Warnampel" für alle Bundesländer zu etablieren. Zwar sei er "sehr oft der gleichen Meinung wie Herr Söder", in diesem Punkt stimme er ihm aber nicht zu. Das Symbol einer grünen Ampel sei "in der Pandemie das falsche Signal", so der 57 Jahre alte SPD-Politiker. Hierdurch könne bei den Bürgern der Eindruck entstehen: "Ihr könnt leben, als wenn alles normal wäre." Dies aber, so der Gesundheitsexperte weiter, sei "eine falsche Sicherheit, in der wir hier Menschen bringen". Das Symbol der Ampel mit grünen, gelben und roten Signalen passe insgesamt "nicht in die Zeit", stellte Lauterbach fest.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, A-1010413

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