Kommunalpolitiker in Niedersachsen plädieren für einen rationalen Umgang mit der Corona-Pandemie

Der Städte- und Gemeindebund in Niedersachsen beklagt eine falsche Emotionalisierung der Diskussion um Corona-Maßnahmen.

Viele Menschen und auch Politiker reagieren auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie mit einer Art Alarmmodus, der die Entwicklung einer rationalen Strategie im Umgang mit der Krankheit verhindert. Beklagt Marco Trips, Vertreter der niedersächsischen Kommunen in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Derzeit fehlt die Abwägung der Maßnahmen und eine fundierte Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Notwendigkeiten. Trips mahnt zu einem solidarischen Umgang der Menschen. Wir können diese Krise nur gemeinsam meistern und nicht indem wir die Verantwortung bei den anderen suchen. Fast jede Nachricht in den Medien produziert Panik und führt zu Vorwürfen, dass die Verantwortlichen nicht handeln würden. Nehmen wir den Umgang mit Corona in den Schulen, erklärt der Kommunalpolitiker. Wir benötigen nicht in jedem Klassenzimmer die volle sanitäre Infrastruktur. Mit etwas Ruhe und Gelassenheit reicht auch das Aufstellen einer Flasche mit Desinfektionsmitteln. In den Schulen ist in den vergangenen Monaten vieles falsch gelaufen. So ist die Verhängung einer Maskenpflicht im Unterricht nicht zielführend. Wir können den Schülern und Pädagogen keinen Präsenzunterricht über einen ganzen Tag mit Atemschutzmaske verordnen. Das kann nicht funktionieren, beklagt der Präsident des Städte- und Gemeindetages.
Auch auf anderen Gebieten des alltäglichen Lebens sollten wir wieder zu mehr Normalität und Gelassenheit zurückfinden. Wenn es ein stimmiges Hygienekonzept gibt, können auch zum Beispiel Weihnachtsmärkte stattfinden. Wir werden es im Herbst und Winter wahrscheinlich mit einem ansteigenden Infektionsgeschehen zu tun haben. Aber wir sollten aus den Erfahrungen der letzten Monate lernen.
Der Kommunalpolitiker sieht auch im Bereich des Gesundheitswesens derzeit keine Hinweise auf eine Überlastung. Die Krankenhäuser haben die Situation im Griff und es gibt keine Hinweise auf Probleme, wenn die Zahlen wieder steigen. Aber ich betone nochmals, trotz leicht ansteigender Zahlen, sind wir von wirklich hohen Infektionszahlen weit entfernt, befindet Trip gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix