Menschen in einer Fußgängerzone

Kandidatin für Juso-Bundesvorsitz, Jessica Rosenthal, spricht sich für eine Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen aus

24.08.2020 - 10:47:23

SPD-Jugendorganisation in Nordrhein-Westfalen plädiert für eine erweiterte Maskenpflicht im öffentlichen Raum.

Die Erfahrungen in den letzten Wochen und in der Ferienzeit, lassen eine Verschärfung der Regelungen zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes als sinnvoll erscheinen, betont die Vorsitzende der Jusos in Nordrhein-Westfalen, Jessica Rosenthal, gegenüber der RTL/n-tv-Redaktion. Gerade in den Abendstunden, ist auf belebten Innenstadtplätzen oder in städtischen Grünanlagen an eine Einhaltung der Abstandregelungen nicht zu denken. Es ist einfach unrealistisch sich hier auf eine soziale Distanz zu setzen, erklärt Rosenthal in der Sendung „Frühstart“. Die Problematik ist auch in anderen europäischen Ländern erkannt worden und in Italien, als einem der ersten Hot-Spots in Europa, hat die Regierung die Konsequenzen gezogen und eine allgemeine Maskenpflicht im öffentlichen Raum verkündet. Dies ist als Notfallregelung auch in Deutschland denkbar. Die Maskenpflicht ist ein kleinerer Eingriff in die persönliche Freiheit, als das generelle Verbot von Menschenansammlungen.
Jeder Einzelne hat in dieser Phase der Pandemie eine persönliche Verantwortung. Dies gelte auch für Jugendliche und junge Erwachsene, die sich zum Feiern am Abend oder am Wochenende treffen. Die Hygieneregeln müssen auch gelten werden, wenn die Stimmung ausgelassener werde, oder wenn Alkohol konsumiert würde. Nur wenn wir alle die Corona-Maßnahmen mittragen, können wir weitergehende Einschränkungen vermeiden, appelliert Rosenthal. Die Infektionszahlen nehmen in einem Maß zu, dass wir unser privates Verhalten überprüfen sollten. Und dann stellt sich die Frage, ob es aktuell notwendig ist, größere Menschenansammlungen aufzusuchen oder ohne Abstandsregeln zu feiern.
Der Staat muss flexibel auf das Infektionsgeschehen reagieren und notfalls auch Zwangsmaßnahmen ergreifen. Sollte sich herausstellen, dass private Feiern erheblich zum Infektionsgeschehen beitragen, muss auch wieder über eine Beschränkung der Teilnehmerzahlen diskutiert werden. Wir haben es selbst in der Hand, ob wir zu den Beschränkungen von März und April dieses Jahres zurückkehren müssen, oder ob wir Covid-19 durch solidarisches Verhalten aller gesellschaftlichen Gruppen in den Griff bekommen, betont Rosenthal. Die Bundesregierung und die Länder beraten im Verlauf dieser Woche über einheitliche Standards und eine potentielle Verschärfung der Kontaktregelungen.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix

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