Friedrich Merz am 07.12.2018

JU-Chef: Merz muss auf jeden Fall in den CDU-Vorstand

14.03.2020 - 14:05:57

Tilman Kuban, der Bundesvorsitzende der Jungen Union, hat den ehemaligen CDU/CSU-Franktionsvorsitzenden Friedrich Merz aufgefordert, in der Parteispitze mitzuarbeiten, auch wenn er bei der Wahl des zukünftigen CDU-Vorsitzenden scheitern sollte.

"Politik ist keine One-Man-Show. Politik ist Teamspiel", erklärte Kuban gegenüber den im "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) zusammengefassten Zeitungen für deren Ausgaben vom Samstag. Sollte Friedrich Merz nicht zum Parteivorsitzenden gewählt werden, so müsse er sich dennoch in den Parteivorstand einbinden lassen, forderte Kuban. Von Merz' Kandidatur erhoffe er sich positive Effekte für die Politik. Mit Merz nehme die Polarisierung innerhalb der politischen Mitte zu, "das ist richtig. Der Blick ins Ausland lehrt: Volksparteien sind dann stark, wenn sie profilierte Kandidaten haben", stellte der Vorsitzende der JU dar. Die Zeit der "asymmetrischen Demobilisierung" sei vorbei. Allerdings könne auch Merz' Kontrahent Armin Laschet polarisieren. Etwa bei der "konsequenten Innenpolitik" stehe die CDU-FDP-geführte Landesregierung in Nordrhein-Westfalen "in scharfem Kontrast" zur rot-grünen Opposition.

Kuban, der im März 2019 als Nachfolger des heutigen CDU-Generalsekretärs Paul Ziemiak Bundesvorsitzender der Jungen Union wurde, bestritt, mit seiner heftigen Kritik an der aktuellen CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer deren Scheitern mit herbeigeführt zu haben. Die Junge Union sei zwar eine starke Organisation, man solle ihren Einfluss aber auch nicht überbewerten. Zur Rollenverteilung in der Union gehöe es dazu, dass die Vorsitzenden von Partei und JU "vermutlich nie in Harmonie und Eintracht alt werden". Dies sei auch zu Zeiten der CDU-Vorsitzenden Merkel und Kohl nicht anders gewesen.

Der 33-jährige Tilman Kuban, der auch dem Bundesvorstand der CDU angehört, erklärte, er halte es für möglich, dass auch jemand anderes als die bisherigen Kandidaten Armin Laschet, Friedrich Merz oder Norbert Röttgen zum CDU-Parteivorsitzenden gewählt werden und somit auch die Kanzlerkandidatur übernehmen könnte. "Die Politik steckt voller Überraschungen, auch das habe ich im zurückliegenden Jahr gelernt", sagte er. Zu Jens Spahn, der nicht für den Parteivorsitz kandidieren wird, meinte Kuban, er mache "einen klasse Job", und er traue ihm für die Zukunft viel zu. " Ob und wann der Zeitpunkt für eine Kandidatur gekommen ist, entscheidet er."

Die Junge Union ist die gemeinsame Jugendorganistion von CDU und CSU und ist mit etwa 110.000 Mitgliedern die größte Jugendorganisation einer Partei in Europa.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, RSM

@ ad-hoc-news.de