In knapp vier Monaten wird das Europaparlament neu gewählt.
13.02.2024 - 10:45:05Union auf EU-Ebene vorn, AfD bei 22 Prozent. In einer Umfrage steht die AfD doppelt so stark da wie bei der Wahl 2019. Bei den Ampel-Parteien gibt es zwei Verlierer.
Die AfD könnte einer Umfrage zufolge ihr Wahlergebnis von 2019 verdoppeln, wenn am Sonntag Europawahl wäre. Die Partei kommt in einer veröffentlichten Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag von «t-online» zur Europawahl in Deutschland auf 22 Prozent. Bei der Wahl 2019 hatte die Partei noch bei 11 Prozent und damit auf dem vierten Platz gelegen.
Vor der AfD liegt rund vier Monate vor der Europawahl nur die CDU/CSU mit 27 Prozent. Die Union würde damit im Vergleich zur vorherigen Wahl 1,9 Prozentpunkte verlieren. Größter Verlierer wären der Umfrage zufolge die Grünen, die auf 10,5 Prozent abrutschen. 2019 kamen sie noch auf 20,5 Prozent - ihr Ergebnis würde sich damit fast halbieren.
Bei der SPD liegt aktuell etwa auf dem gleichen Niveau wie bei der vorherigen Europawahl. Sie kommt in der Umfrage auf 16 Prozent, 2019 hatte sie 15,8 Prozent geholt. Die FDP verliert 2,4 Prozentpunkte und fällt auf 3 Prozent. Die Linke kommt laut der Umfrage auf 4,5 Prozent (-1).
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das zum ersten Mal antreten will, kommt in der Umfrage auf 5,5 Prozent. Die sonstigen Parteien liegen zusammen bei 11,5 Prozent.
Mandate auch unter drei Prozent möglich
Die Europawahl findet vom 6. bis 9. Juni statt, in Deutschland wird am 9. Juni abgestimmt. Dabei gilt hierzulande diesmal keine Sperrklausel: Das Bundesverfassungsgericht hatte 2011 zunächst eine Fünf-Prozent-Hürde gekippt, später dann auch eine Drei-Prozent-Hürde. Eine Wahlrechtsreform von 2022 sieht vor, dass bei künftigen Wahlen in großen Mitgliedsstaaten wie Deutschland wieder eine Sperrklausel eingeführt wird.
Für die den Angaben nach repräsentative Umfrage hat das Umfrageinstitut 2101 Wahlberechtigte online befragt. Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.