Im ersten Halbjahr des Jahres 2023 sind durch die Landeskriminalämter der Bundesländer 349 Körperverletzungs-, Eigentums-, Bedrohungs-, Beleidigungs- und Verleumdungsdelikte gegen Politiker und Parteimitglieder erfasst worden.
26.11.2023 - 16:18:32Grünen- und AfD-Mitglieder am häufigsten von Angriffen betroffen
Hinzu kommen 292 Sachbeschädigungen von Parteibüros: Mit großem Abstand am häufigsten betroffen sind hier ebenfalls die Grünen mit 131 Vorfällen, gefolgt von der SPD mit 65 Vorfällen. AfD-Mitglieder waren zwischen dem 1. Januar und dem 30. Juni dieses Jahres am häufigsten von Körperverletzungs- und Eigentumsdelikten betroffen: Von 24 gemeldeten Körperverletzungen waren 19 Mal AfD-Mitglieder betroffen (14 Mal Körperverletzung sowie fünfmal gefährliche Körperverletzung). Von 21 gegen das Eigentum gerichteten Delikten wie Sachbeschädigung, Brandstiftung oder Diebstahl waren zwölf gegen AfD-Mitglieder gerichtet (davon sieben in Bezug auf Autos, vier in Bezug auf Häuser oder Wohnungen und eines in Bezug auf sonstiges Eigentum). Neben den Sachbeschädigungen gegen Parteibüros waren Grünen-Mitglieder im ersten Halbjahr 2023 auch von Bedrohungen am häufigsten betroffen. Von insgesamt 62 erfassten Bedrohungen richteten sich 20 gegen Grünen-Mitglieder (zehn in der Kategorie "Vor Ort" inklusive Telefonanrufe und Briefe, zehn in der Kategorie Internet). Auch von Beleidigungs- und Verleumdungsdelikten waren Grüne am häufigsten betroffen. In der Kategorie "Vor Ort" (inklusive Telefonanrufe und Briefe) waren AfD-Mitglieder hier am häufigsten betroffen. Bernd Baumann, parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Fraktion im Bundestag, sagte der "Welt": "Die Kriminalstatistik ergibt, dass sich die - mit großem Abstand - meisten Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Brandstiftungen gegen AfD-Politiker richten. Dies zeigt, welche Politiker tatsächlich in hohem Maße politischer Gewalt ausgesetzt sind." Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Alexander Throm (CDU), sagte: "Angriffe auf politisch aktive Bürger und Repräsentanten unseres Staates sind immer alarmierend. Dabei spielt es selbstverständlich keinerlei Rolle, welcher Partei die Opfer angehören." Irene Mihalic, parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion, sagte: "Gewalt darf sich niemals als Mittel der politischen Auseinandersetzung etablieren."