Hoher Personalaufwand, langsame Umsetzung von Projekten, Gewinneinbußen - laut einer Mitgliederumfrage des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall leidet ein Großteil der Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie unter Bürokratie.
05.12.2023 - 15:06:59Gesamtmetall-Verband: Unternehmen von Bürokratie stark belastet
Der Verband bekräftigte mit der Befragung die bereits seit Jahren bestehende Kritik der Wirtschaft an zunehmenden Vorschriften.
86 Prozent der rund 900 befragten Unternehmen gaben demnach an, stark oder sehr stark von Bürokratie belastet zu sein. 93 Prozent kritisierten einen unverhältnismäßig großen Aufwand, um die bürokratischen Vorgaben zu erfüllen. Zudem gaben 95 Prozent der Unternehmen an, dass die Belastungen in den vergangen fünf Jahren gestiegen sei. "Die Umfrage zeigt den Grad der Entfremdung von Wirtschaft und Politik sehr deutlich", sagte Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander am Dienstag.
Konkret stört die Betriebe besonders die hohe Anzahl von Gesetzen und Verordnungen sowie, dass sich diese häufig änderten. Für die Unternehmen bedeute die Umsetzung zudem oft einen hohen oder sehr hohen finanziellen Aufwand (87 Prozent) und zeitlichen Aufwand (95 Prozent). Laut Umfrage wenden die Betriebe im Schnitt fast fünf Prozent ihres Jahresumsatzes für die Erfüllung von Bürokratiepflichten auf. Die Belastung durch Vorschriften führe bei rund 63 Prozent von ihnen auch zum Verzicht auf Investitionen, hieß es. 48 Prozent gaben an, vermehrt im Ausland zu investieren.
"Wer eine Trendumkehr bei den rückläufigen Investitionen will, muss Bürokratieabbau und -verhütung zur Chefsache machen", sagte Zander. Laut Befragung wünschen sich Unternehmen vor allem eine Reduzierung von Berichts- und Dokumentationspflichten sowie die Beschleunigung von Antrags- und Genehmigungsverfahren.
Für die Umfrage hat der Arbeitgeberverband Gesamtmetall knapp 900 Branchenunternehmen im Oktober online befragt.