Illegaler Rave

Grüne und FDP fordern mehr Mut bei Open-Air-Veranstaltungen

12.08.2020 - 09:23:03

Nach dem Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern, bei den Spielen der Fußball-Bundesliga weiterhin keine Zuschauer in den Stadien zu gestatten, und dem Streit um ein geplantes Freiluft-Konzert in Düsseldorf sprechen sich Vertreter von Grünen und der FDP für mehr Mut in der Politik aus.

Kordula Schulz-Asche, die Sprecherin für Gesundheitswirtschaft der Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen im Deutschen Bundestag, erklärte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" für die am Mittwoch erscheinenden Ausgaben seiner Zeitungen, mittlerweile wisse man "mehr über das Virus und die Verbreitung als noch vor ein paar Monaten". Ihrer Meinung nach sei es daher "richtig, Ideen und Konzepte zu entwickeln, die bestimmte Veranstaltungen zukünftig auch wieder möglich machen". Hierbei, so die Politikerin, müsse man Veranstaltungen unter freiem Himmel sicherlich nach anderen Maßstäben beurteilen als Ereignisse "in geschlossenen Räumen und mit schlechter Belüftung".

Grundbedingung für die Genehmigung solcher Veranstaltungen seien aber immer die Beachtung der geltenden Abstands- und Hygieneregeln, die Möglichkeit, Kontakte nachzuverfolgen, und das Tragen von Schutzmasken, so Schulz-Asche weiter. Auch Christine Aschenberg-Dugnus, die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion der FDP im Deutschen Bundestag, sprach sich gegenüber dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" für einen freieren Umgang mit Open-Air-Events aus. Sie sagte, der finanzielle und psychische Druck, der auf Kulturschaffenden und Veranstaltern laste, sei enorm. Daher, so die Abgeordnete, müsse man "reagieren und Veranstaltungen mit einem erarbeiteten und genehmigten Hygienekonzept stattfinden lassen". Besonders in den Sommermonaten böten sich hier Außenveranstaltungen an der frischen Luft geradezu an. Es gelte nun, "mit den richtigen Konzepten" einen Weg zu finden, "Kulturveranstaltungen wieder stattfinden zu lassen". Ansonsten gebe es bald keine Kulturschaffenden mehr. Einen Weg zurück in die alte Normalität vor Corona gebe es nicht. "Wir müssen den Weg in eine neue wagen".

Karin Maag, die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag, sieht eine solche Lockerung hingegen kritischer. "Wir alle mussten harte und belastende Einschränkungen im Arbeitsleben, in den Schulen oder der Wirtschaft hinnehmen", sagte sie dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Den Menschen sei viel zugemutet worden, allerdings aus einem guten Grund. "Da muss Freizeit erst recht zurückstehen". Auch Dirk Wiese, der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag, äußerte sich gegenüber dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Über die Entscheidung der Gesundheitsminister zu Zuschauern bei Fußballspielen sagt er, dass in den Stadien vorerst keine Fans zugelassen seien, schmerze ihn "als BVB-Anhänger selbst sehr - aber es ist eine verantwortungsvolle Entscheidung". Mit Blick auf die Auseinandersetzung um das geplante Konzert in Düsseldorf übte Wiese Kritik am nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Ob Veranstaltungen genehmigt werden könnten, müsse nach einer Prüfung der vorgelegten Konzepte lokal entschieden werden. Die örtlichen Behörden in den Rathäusern in Nordrhein-Westfalen, in diesem Fall in Düsseldorf, hätten hier "anscheinend mehr Expertise als die Landesregierung, die über die Sommerpause nicht einmal ein vernünftiges Konzept für die Schulen hinbekommen" habe, so Wiese.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, RSM

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