Etliche Menschen sitzen nach den verheerenden Terrorangriffen der Hamas in Israel fest - unter ihnen auch Schüler- und Jugendgruppen aus Deutschland.
10.10.2023 - 10:58:19Deutsche Schüler und Lehrkräfte aus Israel ausgeflogen
Neben einer Gruppe von Berufsschülern und ihren Begleitern aus dem Landkreis Karlsruhe hat auch eine weitere Gruppe aus Baden-Württemberg nach den Angriffen der islamistischen Hamas in Israel festgesessen. Die zehn Berufsschüler und ihre beiden Lehrkräfte aus Kirchheim/Teck seien aber heute ausgeflogen worden und unterwegs nach Hause, sagte eine Sprecherin des Landkreises auf Anfrage.
Die Gruppe sei am 4. Oktober zu einem Austausch nach Israel geflogen und wollte eigentlich erst am Donnerstag zurückkommen. Die Gruppe hatte sich im Rahmen eines Schülerausflugs an einer Partnerschule östlich von Tel Aviv und in Gastfamilien aufgehalten.
Ebenfalls organisiert werden soll seit dem Wochenende der Rückflug einer Gruppe von Berufsschülern und ihren Begleitern aus dem Landkreis Karlsruhe. Die elf Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren halten sich zusammen mit zwei Lehrkräften und einer Begleiterin aus der Landkreisverwaltung seit vergangenem Donnerstag im Rahmen eines Jugendaustausches in Israel auf. Die Jugendlichen waren am Samstagabend von israelischen Freunden in enger Abstimmung mit dem Militär aus der unmittelbaren Gefahrenzone an einen sicheren Ort in der Negev-Wüste gebracht worden.
Jugendliche im Schutzbunker
Die Unsicherheit in Israel nach den Terrorangriffen bekamen auch mehrere Jugendgruppen aus Nordrhein-Westfalen hautnah mit. Einige der Gruppen waren heute auf dem Rückweg oder auf dem Weg zum Flughafen, andere Menschen aus NRW harren aber noch in Israel aus. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Zum Zeitpunkt der ersten Angriffe am Samstagmorgen seien 13 Dortmunder Jugendliche und zwei Betreuerinnen in Tel Aviv gewesen, sagte eine Sprecherin der Bildungsorganisation Auslandsgesellschaft, die den deutsch-israelischen Austausch organisiert. Die Jungen und Mädchen seien bei Gastfamilien untergebracht und hätten sich wegen Raketenangriffen zwischenzeitlich in Schutzbunker geflüchtet. Ein erster Flug, den man für einen Rückflug organisiert habe, sei kurzfristig abgesagt worden. «Das sorgt natürlich auch für Ängste», sagte die Sprecherin. Nun wolle die Gruppe heute nach Antalya und von dort am Mittwoch weiter nach Düsseldorf fliegen.
Eine 13-köpfige Gruppe der Evangelischen Jugend Essen sei bereits über Zypern ausgereist, teilte eine Sprecherin der Stadt Essen mit. Eine weitere zehnköpfige Gruppe, die über den Stadtverband Essen in Tel Aviv gewesen sei, sei auf dem Weg zum Flughafen, hieß es am Dienstagmorgen. Über Istanbul soll die Gruppe nach Köln fliegen. «Wenn alles gut läuft, ist die Gruppe morgen zu Hause», teilte die Sprecherin heute mit.
Gruppe in Jerusalem einquartiert
21 Teilnehmer einer Reise des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg haben Teile ihre geplanten Route abgebrochen und sich in Jerusalem einquartiert, wie ein Sprecher des Kirchenkreises mitteilte. Von den Kämpfen hätten die Teilnehmer direkt nichts mitbekommen. Die Gruppe will noch bis Samstag in Israel bleiben und dann planmäßig zurückfliegen.
Die Lufthansa hatte Flüge von und nach Tel Aviv zur Sicherheit bis Samstag ausgesetzt. Am Düsseldorfer Flughafen bedient nur die Fluggesellschaft TUS Airways Flüge von und nach Israel, jede Woche gibt es zwei Hin- und Rückflüge nach Tel Aviv. Bislang gebe es keine Flugstornierungen von TUS Airways, teilte ein Flughafensprecher mit.