Einem Pressebericht zufolge soll Carola Rackete Spitzenkandidatin der Linken für die Europawahl werden.

Bericht: Linke will Kapitänin Rackete für die Europawahl. Die 35-jährige wurde bekannt, als sie mit aus Seenot geretteten Flüchtlingen den italienischen Behörden trotzte.

Die Linke will die Kapitänin und Flüchtlingshelferin Carola Rackete als Spitzenkandidatin für die Europawahl nominieren. Dies meldete «Zeit Online» vor einer Pressekonferenz der Linken-Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan. Nach dpa-Informationen ist die Meldung korrekt. Ein Parteisprecher wollte sie auf Anfrage aber zunächst nicht kommentieren.

Rackete soll neben Schirdewan kandidieren, der derzeit Fraktionschef der Linken im Europaparlament ist. Die 35-jährige Kapitänin wurde 2019 international bekannt, als sie mit aus Seenot geretteten Flüchtlingen auf dem Schiff Sea Watch trotz eines Verbots der italienischen Behörden die Insel Lampedusa anlief. Es folgte ein Strafverfahren, das 2021 aber eingestellt wurde.

Wissler und Schirdewan sind wegen schlechter Wahlergebnisse und Umfragewerte der Linken und wegen des Dauerstreits mit der früheren Fraktionschefin Sahra Wagenknecht unter Druck. Mit dem Vorschlag Rackete grenzt sich die Parteispitze klar von Wagenknecht ab, die sich für eine striktere Migrationspolitik ausspricht.

Offiziell wird die Liste für die Europawahl erst bei einem Linken-Parteitag in Augsburg Mitte November erstellt.