Ein junges Paar stirbt bei einer Messerattacke in einem Zug bei Brokstedt, die Tat sorgt bundesweit für Entsetzen.
07.07.2023 - 10:06:07Prozessbeginn: Tödliche Messerattacke in Zug bei Brokstedt. Jetzt beginnt der Prozess. Der Beschuldigte streitet die Tat ab.
Unter großem öffentlichen Interesse hat der Prozess um die tödliche Messerattacke in einem Regionalzug im schleswig-holsteinischen Brokstedt begonnen.
Der Palästinenser Ibrahim A. muss sich vor dem Landgericht Itzehoe wegen zweifachen Mordes und vierfachen versuchten Mordes verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 34-Jährigen vor, am 25. Januar nahe des Bahnhofs von Brokstedt eine 17-Jährige und ihren zwei Jahre älterer Freund erstochen zu haben. Zwei weitere Frauen und zwei Männer erlitten schwere Verletzungen.
Ibrahim A. streitet die Messerattacke ab: «Ich möchte nur soviel sagen, dass ich unschuldig bin», sagte er. Er räumte zwar ein, im Zug gewesen zu sein, bestritt aber, den Messerangriff verübt zu haben.
Aus Frust über einen erfolglosen Behördentermin
Zuvor hatte Staatsanwältin Janina Seyfert die Anklageschrift verlesen und dabei detailliert den Ablauf der Bluttat am 25. Januar geschildert, bei der zwei Menschen starben und vier weitere schwer verletzt wurden. Demnach stach Ibrahim A. aus Frust über einen erfolglosen Behördentermin in Kiel zunächst auf eine 17 Jahre alte Jugendliche ein. Sie starb nach 26 Messerstichen, bei denen unter anderem die Oberschenkelarterie durchtrennt wurde. Anschließend soll der Angeklagte zwölf Mal auf den 19 Jahre alten Freund der Jugendlichen eingestochen haben. Er erlitt unter anderem einen tödlichen Stich ins Herz.
Im weiteren Verlauf der Tat soll Ibrahim A. dann in verschiedenen Waggons des Zuges vier weitere Fahrgäste angegriffen und schwer verletzt haben. Schließlich gelang es einem Mann, den Täter mit einer Aktentasche und einer Laptoptasche so zu schlagen, dass er das Messer verlor und umringt von Zeugen aufgab. Seyfert warf dem Angeklagten zweifachen Mord und vierfachen versuchten Mord aus niederen Beweggründen und in Heimtücke vor.