Ein großes Polizeiaufgebot ist auch heute in Gießen im Einsatz, um Auseinandersetzungen zu verhindern.
09.07.2023 - 10:29:59Polizei berichtet von ruhiger Nacht in Gießen. Hintergrund ist ein umstrittenes Eritrea-Festival.
Nach den Ausschreitungen rund um das Eritrea-Festival in Gießen ist die Nacht zum Sonntag nach Angaben der Polizei ruhig verlaufen. Die Kontrollen im Stadtgebiet seien fortgesetzt worden, es habe keine nennenswerten Verstöße gegeben, teilte das Polizeipräsidium Mittelhessen am Morgen mit.
Gegner des Festivals hatten am Samstag Polizisten angegriffen und unter anderem versucht, auf das Festivalgelände zu gelangen. Die Polizei setzte unter anderem Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Nach Darstellung der Beamten wurden sie mit Steinen und Flaschen beworfen, 27 verletzte Polizisten wurden gezählt. Am Samstagabend hatte die Polizei zunächst von 26 verletzten Beamten berichtet. Ein Großteil von ihnen habe aber den Dienst fortsetzen können. Der Polizei lagen keine Erkenntnisse über unbeteiligte Verletzte oder Schwerverletzte in den Reihen der Festivalgegner vor.
Auf dem Gelände außerhalb der Innenstadt hätten bis nach Mitternacht rund 1700 Menschen an der Veranstaltung teilgenommen. Noch am Sonntagmorgen hielten sich dort einige hundert Personen auf. Das Festival endet am Sonntagnachmittag.
Veranstalter ist der Zentralrat der Eritreer in Deutschland, der wegen seiner Nähe zu dem Regime in dem ostafrikanischen Land als umstritten gilt. In Eritrea regiert Präsident Isayas Afewerki in einer Ein-Parteien-Diktatur das Land. Meinungs- und Pressefreiheit sind stark eingeschränkt. Schon im August 2022 war es bei der vorangegangenen Veranstaltung zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen.