Die sprachliche Diskriminierung durch Geschlechterzuordnungen ist für die überwiegende Zahl der Deutschen kein akutes Problem.
31.01.2020 - 11:52:12Kampf um eine genderneutrale Sprache für die Mehrheit nicht relevant
Die Deutschen haben ein besonders Verhältnis zu ihrer Sprache. In einer repräsentativen Umfrage im November 2019 unter 2019 Befragten, wurde die Einstellung zur deutschen Sprache thematisiert. Für 58 Prozent der Deutschen ist ihre Sprache sehr wichtig. Allerdings befürchtet die Mehrheit einen Niedergang der gesprochenen und der Schriftsprache. 61 Prozent sehen die deutsche Sprache in einem Prozess des schleichenden Verfalls. Nur 26 Prozent stimmen der These eines Verfalls nicht zu, und sehen keine qualitativen Veränderungen im sprachlichen Raum. Besonders um sich greifende Entwicklungen in der Medien- und Jugendsprache alarmieren die Deutschen. So bewerten sie Reduktionen der Sprachformen, wie z.B. „Geh ich Fußballplatz“ als nicht akzeptabel. Es wird eine Verminderung der Ausdrucksformen beklagt, wobei Sprache auf eine grammatikalisch falsche Minimalbasis eingeschränkt wird. Immerhin57 Prozent sehen in diesen Sprachformen eine Verarmung der sprachlichen Möglichkeiten. 51,5 Prozent der Befragten sehen als Grund für diese Entwicklung das sinkende Bildungsniveau in der Bundesrepublik. Eine „allgemeine Verrohung“ der deutschen Sprache beklagen 45 Prozent. Ein fast zeitloses Argument führen 44 Prozent an, in dem sie einen negativen Einfluss der englischen Sprache konstatieren. Die Rechtschreibreform hat für 34 Prozent eine Unsicherheit zur Folge.
Die derzeit in der Pädagogik heiß umstrittene Frage nach dem Nutzen einer Schreibschrift, ist für 73 Prozent der Befragten eine Scheindiskussion. Grundschüler sollen grundsätzlich sowohl Druck-, wie Schreibschrift beherrschen. Die Beibehaltung deutscher Begriffe ist für 60 Prozent ein Anliegen. Und für 59 Prozent ist eine Einführung von Englisch als gleichberechtigtere Amtssprache undenkbar. Für eine Gleichberechtigung von Deutsch, Französisch und Englisch als Amtssprachen in der EU treten 58 Prozent der Befragten ein. Auch der Trend zu englischsprachigen Veranstaltungen an deutschen Hochschulen wird kritisch betrachten und 68 Prozent lehnen Englisch als alleinige Wissenschaftssprache ab. Immerhin 60% sind für eine Grundgesetzänderung, die eine Festschreibung von Deutsch als alleinige Nationalsprache regelt.