Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg (Grüne), hat sich angesichts der aktuellen Lage im Sudan besorgt gezeigt.
28.12.2024 - 16:35:09Menschenrechtsbeauftragte beklagt humanitäre Lage im Sudan
"Das Famine Review Committee benennt seit Monaten zwei Gründe für die Hungersnot: die andauernden Kämpfe sowie die Verhinderung von humanitärem Zugang durch die Konfliktparteien. Beide Seiten setzen Hunger als Mittel der Kriegsführung ein und nehmen dabei den potenziellen Hungertod vieler Menschen billigend in Kauf", erklärte Amtsberg. "Eine Einstellung der Kooperation mit den Mechanismen der Integrated Food Security Phase Classification (IPC) zur Überwachung der Nahrungsmittelversorgung, wie von den sudanesischen Behörden am 25. Dezember erklärt, ist nicht der richtige Weg, um diese Hungersnot in den Griff zu bekommen", sagte die Grünen-Abgeordnete. "Unser dringender Appell richtet sich an die Konfliktparteien, die Sudanese Armed Forces (SAF) und die Rapid Support Forces (RSF), endlich umfassenden Zugang für alle humanitären Organisationen zu gewähren, deren lebensrettende Arbeit zu unterstützen und zu schützen, statt zu behindern oder gar zu unterbinden", so Amtsberg. "Wir rufen beide Seiten dazu auf, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten und die Waffen endlich ruhen zu lassen. Dies ist der einzige Weg, um die Hungersnot im Sudan zu beenden", drängte die Menschenrechtsbeauftragte. "Gemeinsam mit unseren Partnern setzen wir uns weiterhin mit aller Kraft dafür ein, die Menschen in Sudan und den Nachbarstaaten durch humanitäre Hilfe mit dem Nötigsten zu versorgen und humanitäre Zugänge im Rahmen der humanitären Diplomatie zu sichern", so Amtsberg.