Die Hochwasserlage in Niedersachsen ist nach Worten von Ministerpräsident Stephan Weil weiter angespannt.
31.12.2023 - 14:44:04Ministerpräsident Weil: Gefahr von Dammbrüchen nicht gebannt
"Wir sehen, dass in den nördlicheren Landesteilen Niedersachsens nach wie vor der Druck der Wassermassen ungeheuer groß ist", sagte der SPD-Politiker am Sonntag in Verden. Man sei froh, dass die Sicherungssysteme bisher hielten. "Aber wir wissen ganz genau, je länger der Druck des Wassers auf den Deichen liegt, desto größer ist das Risiko, dass doch noch diese Dämme dann brechen können."
Bislang sei das Land mit einem blauen Auge davongekommen, sagte Weil. Er wisse von keinem Todesfall und nur einer Verletzung bei der Feuerwehr. Auch die Zahl der evakuierten Menschen sei erfreulich niedrig: "Jeder Einzelne davon tut mir leid. Aber gemessen an dem Risiko, dass wir schon in den letzten Tagen gesehen haben, ist eine Zahl von deutlich unter 2000 evakuierten Personen, von denen jetzt viele schon wieder zu Hause sind, überschaubar."
Der Regierungschef sprach weiter von einer beeindruckenden Gemeinschaftsleistung. Landesweit gebe es weit mehr als 100 000 aktive Helfer, und etwa 6 bis 10 Millionen Sandsäcke seien bereits gefüllt und verlegt worden.
Gefragt nach möglichen Entschädigungen für die betroffenen Regionen sagte Weil: "Im Moment sind wir dabei, eine akute Krise zu bekämpfen. Danach werden wir uns sicherlich mit den anderen Fragen auseinandersetzen, welche Schäden sind entstanden, welche Möglichkeiten der Hilfe bestehen."
Weil besuchte Verden gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (beide SPD).