Die Gewerkschaften haben den Vorstoß der FDP zur steuerlichen Begünstigung von Überstunden zurückgewiesen.
09.04.2024 - 01:00:00Gewerkschaften gegen steuerliche Begünstigung von Überstunden
Fahimi betonte: "Es ist vollkommen wirklichkeitsfremd, die Arbeitsmoral der Beschäftigten in Frage zu stellen: Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland mehr als 1,3 Milliarden Überstunden geleistet, weit mehr als die Hälfte davon war unbezahlt. Hier hat sich in den letzten Jahren ein riesiger Haufen Geld angehäuft, den sich die Arbeitgeber in ihre eigene Tasche stecken." Kritisch äußerte sich auch Verdi-Chef Frank Werneke. Er sagte den ZEitungen, anstatt Überstunden und Zuschläge steuerfrei zu stellen, wäre sinnvoller, wenn die Arbeitgeber von vornherein so viel zahlten, dass Überstunden für die Beschäftigten attraktiv sind und der Staat weiterhin Einnahmen erzielt. "Andernfalls erodiert die Einnahmebasis des Staates immer weiter." Die Gewerkschafter reagierten damit auf einen Beschluss des FDP-Präsidiums vom Montag: Um eine "Wirtschaftswende" herbeizuführen und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu steigern, fordern die Liberalen unter anderem die Einführung von Steuervorteilen für geleistete Überstunden. Dies soll ein Anreiz für Beschäftigte sein, mehr zu arbeiten. Die FDP verlangt auch eine Anpassung der Lohn- und Einkommensteuer an die Inflation, einen flexiblen Renteneintritt, Änderungen beim Bürgergeld sowie steuerliche Anreize für ausländische Fachkräfte, um Deutschland attraktiver für qualifizierte Zuwanderer zu machen.