Deutsche Solarunternehmen sehen sich wegen Tiefpreisen von chinesischen Solarmodulen zunehmend bedroht und fordern staatliche Subventionen.
29.11.2023 - 02:00:00Deutsche Solarunternehmen wollen Subventionen
Das Problem in Deutschland sei auch nicht so sehr das Volumen der geplanten Fördergelder, sondern vielmehr das Tempo und die Umsetzung. "Hier sind die USA schneller und pragmatischer", sagte Reinert. Die Solarindustrie verzeichnet einen steilen Preisverfall von Photovoltaik-Modulen wegen chinesischer Dumping-Preise und kämpft ebenfalls gegen eine sinkende Nachfrage bei deutschen Produkte. "Unsere Kunden, die Fachpartner, sehen sich bei bewährter Nutzung von Modulen `Made in Germany` einem großen Kostennachteil ausgesetzt", sagte der Marketingleiter des Herstellers Heckert Solar, Uwe Krautwurst. Nachdem der größte deutsche Solarzellenhersteller Meyer Burger bereits mit der Verlagerung seiner Produktion in die Vereinigten Staaten drohte, wächst der Handlungsdruck auf die Ampel-Koalition. "Im Zeichen von Vorsorge und Energiesicherheit brauchen wir eine Resilienzregelung", sagte die energiepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Nina Scheer, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Doch vor allem die FDP ist vor dem Hintergrund des 60-Milliarden-Euro-Haushaltslochs vorsichtig. "Von einer Schaufensterdebatte wie beim Industriestrompreis rate ich ab, denn sie verursacht Frustration, anstatt gute Rahmenbedingungen für den Standort zu kreieren", sagte der energiepolitische Sprecher Michael Kruse. Auch sein Kollege aus der CSU-Fraktion, Andreas Lenz, ist hinsichtlich eines "Resilienzbonus" skeptisch. "Vor allem wäre damit die langfristige Wettbewerbsfähigkeit nicht zwingend gesichert. Aus meiner Sicht würde es lohnen, sich verstärkt Gedanken über weitere Modelle zu machen", sagte Lenz. Derzeit berät der Bundestag über das Gesetz "Solarpaket 1", das den Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen entbürokratisieren und den Zubau von Photovoltaik beschleunigen soll.