Der Virologe Christian Drosten will eine Strategie-Änderung für Herbst 2020
06.08.2020 - 18:09:25Christian Drosten will eine neue Strategie zu Corona für den Herbst 2020.
Für die Wochenzeitung "Die Zeit" sage Christian Drosten in einem Gastgeberbeitrag, solle es verstärkt darum gehen, die Tests genauer auszuwerten und die Treiber von der Epidemie zu suchen. Auch wenn es zu einer zweiten Welle von Covid-19 kommen sollte, könnte ein weiterer Lockdown verhindert werden.
Bisher konnten die meisten Infektionsketten nachvollzogen werden, jedoch könnten neue Fälle bald überall, gleichzeitig, in allen Altersgruppen und allen Landeskreisen auftreten. Damit seien die schlecht ausgestatteten Gesundheitsämter in Bezug auf das Personal bei der Regelung der Quarantäne für eine einzelne Kontaktperson endgültig überfordert. Der Vorschlag des Virologen Christian Drosten geht dahingehend, dass sich nicht mehr auf die Einzelfälle konzentriert werde, sondern auf die Gruppen, den sogenannten Clustern, in welchen sich viele Personen mit dem Virus infiziert hätten. Diese würden die Epidemie treiben und die Behörden müssten sich mit ihren Kräften darauf konzentrieren, wenn die zweite Welle von Covid-19 an vielen Stellen gleichzeitig beginnen würde, schreibt der Virologe in seinem Gastbeitrag bei "Die Zeit". Die Ämter sollten auf einen positiven Test, wenn er denn von einem möglichen Clustermitglied stammen würde, reagieren, sodass die positiv getestete Person dann auch nicht mehr in eine zweiwöchige Quarantäne müssten. Die Isolierung von fünf Tagen für Clustermitgliedern sei ausreichend, führte Christian Drosten weiter aus. Zusätzlich würden weitere und entscheidenden Änderungen in Bezug auf die Strategie benötigt, nämlich der Test auf die Infektiosität anstatt auf die Infektion. Die gängigen Tests würden die Information schon jetzt dafür liefern. Eine niedrige Viruslast würde bedeuten, dass eine Patientin oder ein Patient nicht mehr ansteckend sei. Jedoch müsst sich damit zugetraut werden, aus den zwischenzeitlich vorliegenden Daten aus der Wissenschaft eine Schwelle der Toleranz von der Last des Virus abzuleiten, führte der Virologe weiter aus. Diejenigen, bei denen die Viruslast bereits unter die Schwelle gesunken sei, könnten die Ärzte sofort aus der Quarantäne entlassen. Die gemachten Erfahrungen aus anderen Ländern würden lehren, dass die komplette Unterbrechung von einer Übertragung durch Einzelne unmöglich sei, schreibt Christian Drosten weiter. Den Ämtern für Gesundheit müsse es in den schweren Zeiten erlaubt sein, über das Restrisiko hinweg sehen zu können und das wenige Personal dort eingesetzt werden können, wo es darauf ankomme, nämlich bei den Clustern. Neben der Politik und Wirtschaft müsse auch jeder Einzelne zur Eindämmung einer zweiten Covid-19-Welle beitragen. Deshalb sollten im kommenden Winter jede Bürgerin und jeder Bürger ein Kontakt-Tagebuch führen.
Bisher konnten die meisten Infektionsketten nachvollzogen werden, jedoch könnten neue Fälle bald überall, gleichzeitig, in allen Altersgruppen und allen Landeskreisen auftreten. Damit seien die schlecht ausgestatteten Gesundheitsämter in Bezug auf das Personal bei der Regelung der Quarantäne für eine einzelne Kontaktperson endgültig überfordert. Der Vorschlag des Virologen Christian Drosten geht dahingehend, dass sich nicht mehr auf die Einzelfälle konzentriert werde, sondern auf die Gruppen, den sogenannten Clustern, in welchen sich viele Personen mit dem Virus infiziert hätten. Diese würden die Epidemie treiben und die Behörden müssten sich mit ihren Kräften darauf konzentrieren, wenn die zweite Welle von Covid-19 an vielen Stellen gleichzeitig beginnen würde, schreibt der Virologe in seinem Gastbeitrag bei "Die Zeit". Die Ämter sollten auf einen positiven Test, wenn er denn von einem möglichen Clustermitglied stammen würde, reagieren, sodass die positiv getestete Person dann auch nicht mehr in eine zweiwöchige Quarantäne müssten. Die Isolierung von fünf Tagen für Clustermitgliedern sei ausreichend, führte Christian Drosten weiter aus. Zusätzlich würden weitere und entscheidenden Änderungen in Bezug auf die Strategie benötigt, nämlich der Test auf die Infektiosität anstatt auf die Infektion. Die gängigen Tests würden die Information schon jetzt dafür liefern. Eine niedrige Viruslast würde bedeuten, dass eine Patientin oder ein Patient nicht mehr ansteckend sei. Jedoch müsst sich damit zugetraut werden, aus den zwischenzeitlich vorliegenden Daten aus der Wissenschaft eine Schwelle der Toleranz von der Last des Virus abzuleiten, führte der Virologe weiter aus. Diejenigen, bei denen die Viruslast bereits unter die Schwelle gesunken sei, könnten die Ärzte sofort aus der Quarantäne entlassen. Die gemachten Erfahrungen aus anderen Ländern würden lehren, dass die komplette Unterbrechung von einer Übertragung durch Einzelne unmöglich sei, schreibt Christian Drosten weiter. Den Ämtern für Gesundheit müsse es in den schweren Zeiten erlaubt sein, über das Restrisiko hinweg sehen zu können und das wenige Personal dort eingesetzt werden können, wo es darauf ankomme, nämlich bei den Clustern. Neben der Politik und Wirtschaft müsse auch jeder Einzelne zur Eindämmung einer zweiten Covid-19-Welle beitragen. Deshalb sollten im kommenden Winter jede Bürgerin und jeder Bürger ein Kontakt-Tagebuch führen.
Redaktion ad-hoc-news.de, Ever True Smile