Der Spitzenkandidat und Landesvorsitzende der thüringischen CDU, Mario Voigt, steht zu dem umstrittenen Wahlwerbespot seiner Partei, in dem ein achtjähriger Jungen ruft: "Höcke ist doof, richtig doof".
08.08.2024 - 21:23:48Voigt will sich für umstrittenen Wahlwerbespot nicht entschuldigen
Voigt sagte am Donnerstagabend "Welt TV" zu dem öffentlich heftig kritisierte Spot: "Wenn den jetzt schon drei Millionen Menschen gesehen haben, dann zeigt das, dass Kommunikation an dieser Stelle eben auch bei den Menschen ankommt." Der Spot werde breit diskutiert, "natürlich auch kontrovers".
Voigt lehnte es ausdrücklich ab, den in dieser Woche veröffentlichten Wahlwerbespot für die Landtagswahl am 1. September als Fehler zu bezeichnen: "Das ist ein Teil von einer politischen Auseinandersetzung, die wir führen müssen und die natürlich durch viele auch thematische Spots ergänzt wird. Die Auseinandersetzung lautet: CDU oder AfD."
Ungeachtet des deutlichen Vorsprungs der AfD vor der CDU in allen Umfragen gibt Voigt sein Ziel nicht auf, am 1. September stärkste Partei in Thüringen zu werden: "Wir haben bei den Kommunalwahlen vor wenigen Wochen die AfD geschlagen, sind flächendeckend stärkste Kraft geworden in Thüringen. Und wir haben den Vorsprung (der AfD) seit Anfang des Jahres von zehn auf fünf Prozentpunkte reduziert. Die Richtung stimmt und der Trend für uns auch."
Eine Koalition mit der thüringischen AfD unter Björn Höcke erteilte Voigt ebenso erneut eine Absage wie mit der Linken von Ministerpräsident Bodo Ramelow, da die Menschen einen Wechsel wollten.
Für den CDU-Landeschef ist aber auch eine Koalition mit den Grünen ausgeschlossen: "Wir erleben, dass es eine Politik der Ampel in Berlin gibt, die viele Menschen frustriert. Gerade die Grünen leben von der Ideologie und Bevormundungspolitik, die in Thüringen nicht ankommt. Die sind absolut nicht regierungsfähig - weder in Berlin noch in Erfurt." Offen ließ Voigt, ob er zu einer Koalition mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bereit ist: "Das BSW ist eine Blackbox. Und deswegen werden wir es nach der Wahl bewerten. Mein Koalitionspartner sind die Bürger im Land."