Gefragt nach der Weigerung Deutschlands, den Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu schicken, sagte Tobias Billström, dies sei eine typisch deutsche Debatte. "Aber es kann Kooperationen zwischen uns geben bei Waffenlieferungen, etwa Systeme, die man zwischen den Staaten tauschen kann", sagte Billström der FAZ. "Da gab es in der Vergangenheit gute Beispiele zwischen unseren Ländern."
Der Minister sagte mit Blick auf die Taurus-Debatte: "Schwedens Haltung ist, dass wir die Ukraine sowohl wirtschaftlich als auch militärisch so stark wie möglich unterstützen müssen, damit sie siegt. Andernfalls würde das ukrainische Beispiel einen Damm für andere autoritäre Staaten öffnen, es Russland gleichzutun."
Überlegungen zu einem Einfrieren eines Krieges, wie sie der SPD-Fraktionsvorsitzende Mützenich angeregt hatte, wies Billström scharf zurück.
"Das Einfrieren des Kriegs ist eine sehr gefährliche Idee", sagte er der FAZ. "Wir haben bereits gesehen, was ein Einfrieren brachte. Das geschah nach 2014 mit dem Minsker Prozess. Es war eine totale Katastrophe. Das gab Putin die Zeit, seine Streitkräfte aufzubauen und den politischen Druck zu verringern. Wenn wir das 2014 anders gemacht hätten, wären wir jetzt nicht in der furchtbaren Situation, in der wir uns nun befinden", sagte er.