Der Hausärzteverband lehnt eine Teilzeit-Krankschreibung nach skandinavischem Vorbild für Deutschland ab.
13.11.2024 - 01:00:00Hausärzteverband lehnt Teilzeit-Krankschreibungen ab
In machen Jobs sei Homeoffice eine Option, in anderen nicht. Statt also aus medizinischer Sicht zu beurteilen, ob jemand arbeitsfähig ist oder nicht, müssten die Ärzte jedes Mal erörtern, welche Art der Krankschreibung bei welchem Patienten unter welchen Umständen tragbar sein könnte, so Buhlinger-Göpfarth. Das könne nicht die Aufgabe der Ärzte sein. In Schweden können Kranke zu 25, 50, 75 oder 100 Prozent krankgeschrieben werden. Angesichts der Rekordkrankenstände in Deutschland hatte sich auch der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, angesichts neuer Homeoffice-Möglichkeiten offen für eine teilweise Krankschreibung gezeigt. Eine praktikable Form von Teilzeitkrankschreibungen für einige Stunden täglich könnte den neuen Möglichkeiten Rechnung tragen und für mehr Flexibilität sorgen, sagte Reinhardt. Allerdings müsse "das Wohlergehen und die ungefährdete Genesung der Erkrankten immer an erster Stelle stehen". Eine Abschaffung der telefonischen Krankschreibung (eAU) lehnt die Hausärzte-Chefin ab. "Die Einführung der Telefon-AU war aus medizinischer Sicht sinnvoll und ist eine der ganz wenigen erfolgreichen politischen Maßnahmen zur Entbürokratisierung des Gesundheitswesens. Sie jetzt abzuschaffen, wäre schlichtweg absurd", sagte Buhlinger-Göpfarth. Die Telefon-AU sei nicht nur für die erkrankten Versicherten eine enorme Erleichterung. "Sie entlastet auch unsere Praxen, insbesondere natürlich in der Infektsaison." Wer jetzt die Telefon-AU abschaffen wolle "riskiert die Patientenversorgung in den Infektmonaten", so die HZV-Vorsitzende.