Israel, Seibert

Der deutsche Botschafter in Israel hat die vorübergehende Festnahme eines deutschen Journalisten im Westjordanland kritisiert.

25.03.2025 - 12:51:15

Israel: Seibert kritisiert Festnahme eines FAZ-Journalisten

Er sei "besorgt über die jüngste ungerechtfertigte Festnahme" des Korrespondenten Christian Meier von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", schrieb Steffen Seibert auf der Plattform X.

Der Botschafter erklärte in dem Beitrag, extremistische Siedler hätten den Korrespondenten und seine Begleiter schikaniert. Der Journalist habe vor seiner Freilassung zudem ein Dokument unterschreiben müssen, wonach er zwei Wochen lang nicht mehr ins Westjordanland reisen werde. "Nicht Journalisten stören den Frieden", monierte Seibert.

Israels Regierung sowie Israels Polizei äußerten sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Vorfall. Eine Sprecherin des Siedlerrats in Israel sagte, er sei Angelegenheit der Sicherheitskräfte. Die israelische Armee verwies auf die Polizei.

Reporter ohne Grenzen: "Eingriff in die Pressefreiheit"

Nach Angaben der FAZ von Montag wurde Meier im Westjordanland bereits am vergangenen Freitag festgenommen und erst nach mehreren Stunden wieder freigelassen. Der Korrespondent für Israel und die palästinensischen Gebiete habe dort zu Übergriffen auf palästinensische Hirten recherchieren wollen. Siedler hätten ihn und weitere Journalisten sowie eine Gruppe israelischer Menschenrechtsaktivisten auf palästinensischem Privatland an der Weiterreise gehindert.

Der Journalist sowie ein Israeli seien offenbar auf Drängen der Siedler festgenommen worden, berichtete das Blatt weiter. Meier gab demnach bei der Polizei zu Protokoll, dass er die Auflage, fünfzehn Tage nicht mehr in das Westjordanland zu reisen, "für inakzeptabel halte".

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) sprach von einem "inakzeptablen und willkürlichen Eingriff in die Pressefreiheit". "Weder Behörden noch Siedlerinnen und Siedler dürfen journalistische Arbeit behindern", teilte die Organisation mit.

@ dpa.de