Ehrenamtliche, Bürgermeister

Der Bundespräsident trifft sich zu einem Erfahrungsaustausch mit ehrenamtlichen Bürgermeistern.

11.04.2024 - 06:13:07

Ehrenamtliche Bürgermeister sorgen sich um Nachfolger. Die Körber-Stiftung hat davor deren Stimmungslage mit einer Umfrage in Erfahrung gebracht.

Gehen Deutschlands Gemeinden die ehrenamtlichen Bürgermeister aus? Diese Sorge haben zumindest viele aktuelle Amtsinhaber. In einer Forsa-Umfrage für die Körber-Stiftung gaben 71 Prozent der 1549 Befragten an, auf ihre Kommune komme ein «Nachwuchsproblem» zu. Nur 22 Prozent waren der Ansicht, dass es genügend geeignete Interessentinnen und Interessenten für die Aufgabe gebe. 33 Prozent der Befragten gaben an, dass sie nicht wieder kandidieren würden - die meisten nannten dafür Altersgründe. 51 Prozent wollen dagegen wieder antreten.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will sich heute in Berlin mit rund 80 ehrenamtlichen Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen austauschen. Laut Körber-Stiftung gibt es bundesweit mehr als 6000 von ihnen.

Als große oder sogar sehr große Herausforderung sehen die ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister vor allem das Umsetzen von Maßnahmen im Zuge der Energiewende (89 Prozent) an. Gleich dahinter kommt die Sorge um fehlende Haushaltsmittel (86 Prozent). 63 Prozent bewerteten die finanzielle Situation ihrer Gemeinde als weniger gut oder schlecht. Die Aufnahme von Geflüchteten, die viele Kommunen belastet, folgt mit 58 Prozent erst auf Platz sechs.

Hälfte ist unzufrieden mit Rahmenbedingungen

Kein klares Bild ergibt sich in der Umfrage bei der Zufriedenheit mit den Rahmenbedingungen des Ehrenamts. 49 Prozent zeigten sich eher beziehungsweise sehr zufrieden, 50 Prozent eher oder sehr unzufrieden.

Die große Mehrheit der Befragten fühlt sich durch die Bürgerinnen und Bürger sowie durch ihren Gemeinderat (jeweils 83 Prozent) stark bis sehr stark anerkannt und wertgeschätzt. Mit 14 Prozent fällt die gefühlte Wertschätzung durch die jeweilige Landesregierung hingegen schlecht aus, die Anerkennung durch die Medien ist mit 28 Prozent ebenfalls niedrig.

@ dpa.de