Finanzierung/Investitionen, Produktion/Absatz

Der bayerische Flugtaxi-Pionier Lilium DELILIUM0001 soll mit Staatshilfen von 100 Millionen Euro gefördert werden.

10.09.2024 - 20:09:46

Flugtaxi-Pionier Lilium soll Staatsbürgschaft von 100 Millionen Euro erhalten

Das bayerische Kabinett habe beschlossen, dem Unternehmen aus Oberpfaffenhofen bei München eine Haftungsübernahme über einen Kredit in Höhe von 50 Millionen Euro zu gewähren. Voraussetzung sei, dass sich die Bundesregierung in gleicher Weise beteilige, sagte Bayerns Staatskanzleichef Florian Herrmann nach einer Sitzung des Kabinetts in München.

Das Bundesverkehrsministerium begrüßte den Beschluss in Bayern und kündigte an, die notwendigen Schritte auf den Weg zu bringen und mit dem Bundesfinanzministerium die Unterstützung zu prüfen. Über eine staatliche Bürgschaft müsse der Haushaltsausschuss des Bundestages entscheiden. "Wir wollen diese Schlüsseltechnologie in deutscher Hand behalten und eine Abwanderung ins Ausland verhindern."

Um die Förderung von Flugtaxi-Hersteller in Bayern gibt es seit Jahren Streit. Vor allem Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hatte sich immer wieder gegen staatliche Förderung des Unternehmens Volocopter und auch Lilium gesträubt. Im Falle Volocopter war die Diskussion um eine staatliche Förderung negativ verlaufen, die Entscheidung zu Lilium hing monatelang in der Luft.

Bei dem Votum für die staatliche Unterstützung für Lilium habe es sich nun um eine "industriepolitische Richtungsentscheidung des Ministerpräsidenten und des gesamten Kabinetts" gehandelt, sagte Herrmann. Lilium hatte zuletzt öffentlich mit einem Verkauf an ausländische Investoren und einer Verlagerung seines Standortes geliebäugelt, nachdem eine Entscheidung über Staatshilfen ausgeblieben war. Flugtaxis werden etwa in China bereits produziert. Dem Kabinett gehört auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger an.

Mit den senkrecht startenden Flugtaxis sollen künftig Flüge von bis zu wenigen Hundert Kilometern möglich werden. So könnten etwa künftig Geschäftsreisende vom Flughafen direkt zu ihrem Ziel gebracht werden. Auch eine Alternative zu ICE-Strecken ist im Gespräch. Der Prototyp des Lilium-Jets hat sieben Sitze und wird elektrisch angetrieben. Es gibt bereits Bestellungen aus diversen Ländern. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 1000 Mitarbeiter.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

US-Ölkonzern Chevron verdient mehr als erwartet Der US-Ölkonzern Chevron US1667641005 hat dank ausgeweiteter Förderung im dritten Quartal mehr verdient als gedacht. (Boerse, 01.11.2024 - 12:33) weiterlesen...

Investition von mehreren Milliarden Euro für Rechenzentrum Mit Investitionen von mehreren Milliarden Euro soll im rheinhessischen Nierstein das größte Rechenzentrum-Projekt in Europa des japanischen Telekommunikationskonzerns Nippon Telegraph and Telephone (NTT) entstehen. (Boerse, 31.10.2024 - 17:16) weiterlesen...

Shell überzeugt mit Gewinn und Aktienrückkauf - Total enttäuscht Shell GB00BP6MXD84 hat im dritten Quartal trotz niedrigerer Ölpreise operativ fast so viel verdient wie vor einem Jahr. (Boerse, 31.10.2024 - 10:38) weiterlesen...

Shell schneidet besser ab als erwartet und kauft weitere Aktien zurück Shell GB00BP6MXD84 hat im dritten Quartal wegen niedrigerer Ölpreise einen leicht niedrigeren Gewinn verzeichnet. (Boerse, 31.10.2024 - 08:33) weiterlesen...

Großbank ING verdient mehr als gedacht - Aktienrückkauf angekündigt Die niederländische Großbank ING NL0011821202 wird nach einem überraschend starken Sommergeschäft optimistischer für das laufende Jahr. (Boerse, 31.10.2024 - 07:53) weiterlesen...

Wolters Kluwer bestätigt Prognose - weiterer Aktienrückkauf Der niederländische Informationsdienstleister Wolters Kluwer NL0000395903 hat nach einem starken Geschäft in den ersten neun Monaten des Jahres die Prognosen bestätigt. (Boerse, 30.10.2024 - 08:43) weiterlesen...