Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will mehr Aufmerksamkeit auf die Finanzflüsse in rechtsextremen Kreisen richten.
26.01.2024 - 00:00:00Faeser will Finanzen rechtsextremer Netzwerke ausleuchten
"Wir schauen genau hin, welche Kreise hier am Werk sind: von der Identitären Bewegung bis hinein in die Parteien und Vereine am rechten Rand - und bis zu Unternehmern oder Privatpersonen, die diese mit ihrem Geld fördern", erklärte sie. "Niemand, der an rechtsextreme Organisationen spendet, sollte sich darauf verlassen, hierbei unentdeckt zu bleiben." Angesichts des Treffens bei Potsdam, bei dem laut "Correctiv" AfD-Politiker, Unternehmer und Mitglieder der "Werteunion" mit Aktivisten der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften "Identitären Bewegung" über Pläne zu millionenfachen Vertreibungen nach rassistischen Gesichtspunkten gesprochen haben sollen, zeigte sich Faeser alarmiert. "Dass rechtsextreme Netzwerke Menschen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft massenhaft aus Deutschland vertreiben wollen, das ist ein Angriff auf die Menschenwürde und damit auf die Grundfesten unserer Gesellschaft", sagte die Innenministerin. "Hier ging es um rassistische Deportationsfantasien, aber zugleich auch um das Sammeln von Geld, um die dahinterliegenden menschenverachtenden Ideologien weiterzutragen." Erst am Donnerstag hatte das ARD-Magazin "Monitor" berichtet, ein früherer Berliner Finanzsenator mit CDU-Parteibuch habe der rechtsextremen "Identitären Bewegung" 120.000 Euro überwiesen. Der Betrag sei im Jahr 2019 auf das Konto einer Firma gegangen, die der Verfassungsschutz der Identitären Bewegung zurechne. Berichten des "Spiegels" zufolge soll der Ex-Finanzsenator zu Treffen mit Akteuren der sogenannten "Neuen Rechten" eingeladen haben.