Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat die Methode der CO2-Speicherung im Boden gegen Kritik von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen verteidigt.
31.01.2024 - 00:00:00Stark-Watzinger verteidigt CO2-Endlager gegen Kritik
"Ein gefährlicher Irrweg wäre also, nicht auf CCS zu setzen." Die Bundesministerin pochte auf eine gesetzliche Grundlage. "Vielmehr müssen wir den gesetzlichen Rahmen schnellstmöglich anpassen, um die CCS-Technologie in die Anwendung zu bringen. Daran arbeiten wir als Bundesregierung. Wer das Klima schützen will, der darf sich nicht aus ideologischen Gründen von Innovationen und Technologien abmelden." Die unterirdische Speicherung des industriellen Abfallprodukts CO2 wird im Englischen "Carbon Capture and Storage" (CCS) genannt. Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einer Carbon-Management-Strategie und will auch auf CCS setzen. Umweltverbände wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Greenpeace und die Deutsche Umwelthilfe kritisieren die Regierungspläne scharf. "CCS blickt auf eine jahrzehntelange Geschichte überhöhter Erwartungen und unerfüllter Versprechen zurück und wäre ein gefährlicher Irrweg im Kampf gegen die Klimakrise", so das Bündnis. "Eine staatliche Richtungsentscheidung für CCS wäre eine lebensverlängernde Maßnahme für klimaschädliche Produktion. Kraftwerke und ganze Industriezweige würden sich mit CCS über Jahrzehnte weiter an die Nutzung von Öl und Gas binden." Das Bündnis weist beispielsweise auf Gefahren für das Trinkwasser und das UNESCO-Welterbe Wattenmeer hin. Im aktuellen Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC) wird CCS als wichtiges Mittel zum Klimaschutz dargestellt, das allerdings vergleichsweise teuer ist und einen weitaus geringeren Teil zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens leisten kann als beispielsweise der Ausbau von Windenergie oder die Reduzierung der Umnutzung von natürlichen Ökosystemen. Bislang operieren laut Internationaler Energieagentur weltweit lediglich 40 CCS-Anlagen.