Bundesfamilienministerin Lisa Paus fordert mehr Einsatz und Mittel im Kampf gegen israelbezogenen Antisemitismus in den Schulen.
20.10.2023 - 01:00:00Paus will Unterstützung für Lehrer im Kampf gegen Antisemitismus
Konkret verlangte Paus außerdem eine Überarbeitung der Lehrpläne. "Es braucht ein modernes, umfassendes Bild von Antisemitismus", so Paus. "In deutschen Lehrplänen wird gegenwartsbezogener Antisemitismus zu wenig berücksichtigt." Antisemitismus werde in Deutschland aus gutem Grund häufig im Hinblick auf die Shoah diskutiert, es gebe aber viele Facetten. Paus verwies in diesem Zusammenhang auf die Einschätzung des Sachverständigenrats für Integration und Migration, dass der israelbezogene Antisemitismus unter Menschen mit Einwanderungsgeschichte und hier gerade bei türkeistämmigen und arabischstämmigen Menschen stärker verbreitet sei. Im Kampf gegen Desinformation und Fake News auf Social Media bräuchten Lehrkräfte zudem mehr Unterstützung: Es gebe zwar digitale Schulungen von Beratungsstellen, die Lehrern beim Umgang mit diesem Thema helfen könnten, das Angebot sei aber nicht ausreichend. Nötig sei darüber hinaus der Einsatz so genannter digitaler Streetworker - "Leute, die sich in digitalen Medien auskennen, die Expertenwissen im Bereich Antisemitismus haben und etwas von Pädagogik verstehen", so Paus.