Deutschland, Gesundheit

Bis 2024 sollen alle gesetzlich Versicherten eine elektronische Patientenakte erhalten.

20.06.2023 - 13:57:12

Lauterbach: Digitale Gesundheitsdaten für Forschung nutzen. Von der Auswertung der Daten erhofft sich der Gesundheitsminister eine «Explosion» wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will die Forschung mit digitalen Behandlungsdaten deutlich voranbringen, um die medizinische Versorgung zu verbessern. Die Möglichkeiten, Daten zu generieren und digital auszuwerten, nähmen jeden Tag zu, sagte der SPD-Politiker am Dienstag vor einer internationalen Fachkonferenz in Berlin. Dies seien Voraussetzungen dafür, «wirklich eine Explosion von wissenschaftlichen Erkenntnissen» zu erreichen. Dabei gelte es, den Nutzen für Patientinnen und Patienten schnell spürbar zu machen.

Die Bundesregierung will die seit langem stockende Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen beschleunigen. Als Kernprojekt sollen alle gesetzlich Versicherten bis Ende 2024 automatisch eine elektronische Patientenakte bekommen - es sei denn, man lehnt das aktiv ab. Als freiwilliges Angebot waren E-Akten 2021 eingeführt worden, aber nicht einmal ein Prozent der 74 Millionen Versicherten nutzt sie. Erklärtes Ziel der Regierung bis 2025 ist, dass 80 Prozent E-Akten haben. Sie sollen Befunde, Laborwerte oder Medikamentenlisten speichern können.

Lauterbach machte deutlich, dass in den E-Akten zunächst auch eine Einstellung für «Datenspenden» zu Forschungszwecken kommen soll, der man aber widersprechen kann. Über Datenauswertungen auch mit künstlicher Intelligenz könnten dann über Abgleich mit ähnlichen Fällen zum Beispiel Tumore in frühen Stadien besser erkannt werden.

Der Minister sprach sich für einen stärkeren Austausch mit den USA aus, der auch zu einem transatlantischen Regelwerk führen könnte. Jochen Lennerz von der Harvard Medical School in Boston erläuterte, dass unterstützt durch Datenauswertungen mit künstlicher Intelligenz zum Beispiel Therapie-Verschreibungen bei Lungenkrebs an einem Tag ermöglicht werden könnten - statt erst nach einer sonst häufigen mehrmonatigen «Odyssee» mit Terminen bei mehreren Ärzten.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Bundestag billigt Kompromiss für Kassenbeiträge. Eine Lösung für ein zunächst gestopptes Sparpaket nimmt die erste Hürde. Die Koalition will vermeiden, dass Versicherte 2026 auf breiter Front noch mehr für die Krankenkasse zahlen müssen. (Politik, 19.12.2025 - 09:38) weiterlesen...

Das bringt das Verbot für Lachgas und K.o.-Tropfen. Nun sollen gesetzliche Schranken dafür erlassen werden - und bald gelten. Es kursiert als Freizeitdroge, eingeatmet aus Ballons: Lachgas, das zu Bewusstlosigkeit und anderen Schäden führen kann. (Unterhaltung, 19.12.2025 - 04:30) weiterlesen...

Krankmeldungen im Einzelhandel auf höchstem Stand seit 2003. Laut einer Untersuchung der AOK Rheinland/Hamburg gibt es eine starke Zunahme von Fehlzeiten wegen psychischer Probleme. Beschäftigte im Einzelhandel sind immer häufiger krank. (Wirtschaft, 18.12.2025 - 17:36) weiterlesen...

Die Grippewelle rollt - Ist noch genug Impfstoff verfügbar?. Regional gab es zuletzt Berichte über knapp werdenden Impfstoff. Die Zahl der Grippefälle hat sich innerhalb einer Woche etwa verdoppelt. (Wissenschaft, 18.12.2025 - 11:25) weiterlesen...

Bericht: Nikotin ist immer gefährlich - egal in welcher Form. Unsinn, sagen Experten. Ohne Maßnahmen drohe zudem «die größte Nikotinsuchtwelle seit den 1950er-Jahren». Bei Nutzern von E-Zigaretten oder Nikotinbeuteln kursiert der Mythos vom sicheren Nikotin. (Wissenschaft, 18.12.2025 - 05:00) weiterlesen...

Gesetz für stabile Kassenbeiträge kann kommen. Für ein zunächst ausgebremstes Sparpaket ist jetzt eine Lösung da. Die Koalition will verhindern, dass Versicherte 2026 noch mehr für die Krankenkasse zahlen müssen. (Politik, 18.12.2025 - 00:04) weiterlesen...