BERLIN - Aufatmen am Freitagmorgen: Der Verdachtsfall auf Maul- und Klauenseuche im Landkreis Barnim hat sich nach Angaben von Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) nicht bestätigt.
17.01.2025 - 14:07:25Verdachtsfall von Maul- und Klauenseuche nicht bestätigt
(neu: Aufhebung des Transportverbots)
BERLIN (dpa-AFX) - Aufatmen am Freitagmorgen: Der Verdachtsfall auf Maul- und Klauenseuche im Landkreis Barnim hat sich nach Angaben von Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) nicht bestätigt. "Der Stand ist heute, dass es keinen zweiten weiteren positiven Fall gibt", sagte Özdemir am Morgen im Deutschlandfunk.
Auch das Brandenburger Landwirtschaftsministerium teilte kurze Zeit später mit, der Verdacht in einem Ziegenbestand habe sie nicht bestätigt. "Somit gibt es keinen weiteren Ausbruch der MKS und auch keine weitere Ausbreitung dieser Tierseuche." Für Menschen ist die MKS ungefährlich.
Laboruntersuchungen liefen in der Nacht weiter
Am Mittag teilte das Ministerium mit, dass das Transportverbot für Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Kameliden in Brandenburg nicht verlängert werde und mit Ablauf des Freitags auslaufe. Für das Virus empfängliche Tiere dürfen somit ab Samstag wieder umhergefahren werden. Zu den Kameliden gehören unter anderem Kamele und Lamas. Die eingerichtete Schutzzone und die Überwachungszone um den Ausbruchsort würden aufrechterhalten, hieß es in der Mitteilung
Nach Angaben von Özdemir hatten Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts noch in der Nacht die Untersuchung vorgenommen. Die Ziege sei frei von Maul- und Klauenseuche, sagte der Bundesminister. Damit bleibe es bei dem einen bekannten Ausbruch. "Deutschland ist weiterhin nicht maul- und klauenseuchenfrei, aber immerhin die Tierseuche hat sich Stand heute nicht ausgebreitet", fügte Özdemir hinzu.
Ursprung immer noch nicht geklärt
Der Verdachtsfall war am Mittwoch im Landkreis Barnim aufgetreten. Von den betroffenen Tieren wurden nach Angaben eines Sprechers unverzüglich Proben genommen. "Wir sind natürlich sehr erleichtert, aber nichtsdestotrotz ist es weiter ein hochsensibles Geschehen", sagte er am Morgen.
Nach wie vor gibt es offene Fragen. Die Ursache des Ausbruchs sei immer noch nicht klar, sagte Özdemir. "Auch diese Information brauchen wir dringend."
Die Sorge sei weiterhin groß, so der Grünen-Politiker. Solange Deutschland international noch nicht wieder den Status habe, MKS-frei zu sein, dürfe es bei den Maßnahmen kein Nachlassen geben. Es müsse alles dafür getan werden, damit die Länder, die deutsche Produkte kauften, wieder Vertrauen hätten.
Landwirte sollen für Tötungen entschädigt werden
"Was die Landwirte angeht, muss klar sein: Kein Hof sollte aufgeben müssen wegen der Maul- und Klauenseuche." Den Angaben des Ministers zufolge entschädigen die Tierseuchenkassen der Bundesländer unmittelbar für getötete Tiere und den Abtransport. "Wenn es zu weiteren Ausbrüchen kommt und wir dann eine Krise von nationalem Ausmaß bekommen, dann sind wir alle gefordert."
In der vergangenen Woche war die Maul- und Klauenseuche (MKS) erstmals seit mehr als 35 Jahren in Deutschland ausgebrochen. Die für Tiere hoch ansteckende Viruserkrankung wurde bei einer Wasserbüffel-Herde in Hönow im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland entdeckt. Seitdem hatte es keinen weiteren bestätigten Fall gegeben.