Evangelische Kirche

Bedford-Strohm will weiter öffentlich Stellung nehmen

30.10.2020 - 06:28:40

Heinrich Bedford-Strohm, derzeit noch EDK-Ratsvorsitzender, will sich auch künftig politisch äußern. Er hatte seinen Rückzug vom höchsten Amt der Evangelischen Kirche in Deutschland angekündigt.

Der „Passauer Neuen Presse“ sagte Bedford-Strohm für deren Ausgabe am Freitag (30. Oktober 2020), er betrachte es gegenwärtig als seine wichtigste Aufgabe, die Menschen während der Corona-Pandemie umfassend zu begleiten. Man müsse nun zusammenstehen, so der bayerische Landesbischof. Dann werde man auch durch die schwierige zweite Phase kommen. Dabei verwies er auf die Weihnachtsbotschaft der Engel „Fürchtet euch nicht“: Daraus ließe sich ablesen, dass in diesen schweren Zeiten niemand allein sei, weil Gott uns beisteht. Den Intentionen der Politik, mit denen der zweite Lockdown ab dem 2. November verhängt worden sei, pflichtete Bedford-Strohm bei. Er verwies darauf, dass es deutlich besser sei, jetzt zu handeln, weil sich ansonsten die Lage bis Weihnachten noch deutlich verschlimmern könne. Die beschlossenen Maßnahmen nannte er verantwortungsvoll und insgesamt notwendig. Sie seien von berechtigter Sorge getragen: Ohne klare Maßnahmen könne die Lage gegenwärtig außer Kontrolle geraten. Es drohe ansonsten ein Kollaps des Gesundheitssystems, so der EKD-Vorsitzende gegenüber dem Blatt.

Auch zur stetig ansteigenden Zahl an Kirchenausstritten äußerte sich Bedford-Strohm. Hierzu meinte er, dass sich die Ausstrahlungskraft von Kirchengemeinschaften nicht allein an der Anzahl ihrer Mitglieder ablesen lasse. Jede Kirche habe permanent Herausforderungen zu bewältigen, zu denen auch Kirchenaustritte gehören würden, so der Bischof gegenüber den Journalisten. In der heutigen Zeit seien Menschen weder aus Tradition noch aus Gewohnheit oder gar Zwang Mitglied der Kirche. Vielmehr stehe hinter der Mitgliedschaft stets ein freier Entschluss, den man auch revidieren könne. Die Kirche müsse darauf reagieren. Sie sei bereit, sich zu verändern: Als einladende Kirche wolle sie selbst die Liebe Gottes ausstrahlen, so der EKD-Ratsvorsitzende.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, A-055824

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