Aus Anlass des Weltwirtschaftsforums in Davos, fordert Jennifer Morgan von Greenpeace Deutschland auf, eine aktivere Rolle im Klimaschutz zu übernehmen.

22.01.2020 - 10:16:37

Greenpeace fordert deutsche Initiative im Klimaschutz

Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos kritisierte Greenpeace die zögerliche Haltung der Bundesregierung beim Klimaschutz. Deutschland solle wieder eine Vorreiterrolle einnehmen und ein Signal für eine ambitionierte Klimapolitik geben. „Die Welt schaut nach Deutschland“, so die Greenpeace Aktivistin Jennifer Morgan gegenüber der RTL/n-tv-Redaktion. Morgan forderte von der Bundesregierung einen forcierten Kohleausstieg und ambitioniertere Klimaschutzziele. Die Initiative eines „Green New Deals“ von EU-Präsidentin Ursula von der Leyen, bewertete die Greenpeace-Chefin grundsätzlich positiv. Allerdings vermisse sie auch hier die letzte Konsequenz auf dem Weg in die Klimaneutralität. Der „Green New Deal“ sei ein wichtiges globales Signal der Europäischen Gemeinschaft. Es gelte jetzt die Aktion zu ergreifen, um aus Europa einen klimaneutralen Kontinent zu machen. Allerdings verhinderten nationale Egoismen in Ländern wie Deutschland, Frankreich oder Polen, dass es hier wirklich vorangehe. Deutschland erweise sich auf dem Sektor der europäischen Klimapolitik als Bremser, statt als Gestalter des notwendigen Wandels. Die Politik müsse der Wirtschaft ein klares Signal geben und verlässliche Vorgaben liefern, an denen sich die Unternehmen orientieren könnten, so die Greenpeace-Vertreterin. Wenn es gelingt, in Abstimmung mit den Unternehmen eindeutige und klare Ziele zu entwerfen und umzusetzen, dann gibt es eine Chance für ein klimaneutrales Europa bis zum Jahr 2040. Worauf es jetzt ankomme, sei die ambitionierte Formulierung der Ziele. Es braucht jetzt Gesetze mit eindeutigen Vorgaben und ein sofortiges Umsteuern in der technologischen Forschung- und Entwicklung. Wenn die Wirtschaft weiß, wohin es geht, könne die Veränderung sehr schnell umgesetzt werden. Wenn allerdings nichts passiert, werden die Unternehmen an ihrer Defensivpolitik festhalten und weiter versuchen einen Wandel aufzuhalten, der nicht aufzuhalten ist. Am Ende wären wir alle die Verlierer, denn wir haben keine Zeit mehr, um abzuwarten. Die Erderwärmung wird nicht darauf warten, bis wir uns endlich zu den notwendigen Aktionen durchringen. Wir müssen jetzt handeln, so Morgan. Wir müssen nur nach Australien und Indonesien schauen, um die katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels vor Augen zu haben.
@ ad-hoc-news.de

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