Flüchtling

Aminata Touré (Grüne) fordert Mut gegen Rassismus

04.06.2020 - 17:12:12

Die Grünen-Politikerin Aminata Touré, Vizepräsidentin des Landtags von Schleswig-Holstein, fordert nach dem Tod von George Floyd in US-Polizeigewahrsam deutlichere Positionierungen gegen Rassismus.

Gegenüber dem Nachrichtenportal Watson sagte Touré, dass Menschen der Mehrheitsgesellschaft Position beziehen müssten, wenn Rassismus stattfindet. Unter anderem würde das bedeuten, gegenüber rassistischen Äußerungen unmittelbar und sofort Stellung zu beziehen und sie nicht „wegzulächeln“. Jedermann solle sofort klar und deutlich sagen, dass ihm eine rassistische Äußerung zu weit geht. Die Politikerin mit malischen Wurzeln stellt sich ausdrücklich hinter die Proteste, die derzeit in mehreren Städten Deutschlands wegen Floyds gewaltsamem Tod stattfinden. Die Wut, die sie sehen könne, sei vollkommen berechtigt. Man habe sie nun in die Proteste umgewandelt, die als die von ihr gewünschten Positionierungen zu verstehen seien. Das stimme sie momentan etwas positiver. Ihr Gefühl sei, dass sich gerade etwas verändere. Die Gesellschaft beginne, sich ernsthaft mit dem gesellschaftsfähigen Rassismus als Ursache für die betreffende Polizeigewalt auseinanderzusetzen.

Die Haltung der Bundesregierung während der Proteste bezeichnete Touré als enttäuschend. Sie würde sich wünschen, dass sich die deutsche Politik zum Rassismus positioniert, der täglich auch in Deutschland stattfindet. Das solle klar und hörbar geschehen. Sie könne das aus ihrer Sicht nicht wahrnehmen. Aminata Touré ist seit 2019 die bisher jüngste Vizepräsidentin eines deutschen Landtages und gleichzeitig die erste Frau mit afrikanischen Wurzeln auf so einem Posten. Nun ruft sie die Weißen in Deutschland auf, ihren schwarzen Mitbürgerinnen und Mitbürgern besser zuzuhören. Hierfür empfiehlt sie ihnen eine „antirassistische Bildungsreise“. Unter anderem könnten Bücher und Musik der schwarzen Community dazu beitragen, die es in Deutschland ausreichend gebe. Das solle dazu beitragen, dass die schwarzen Menschen hierzulande mehr Gehör finden, so Touré zu den Journalisten von Watson.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, A-055824

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