Produktion/Absatz, Politik/Regierungen

Administrative Hürden hemmen nach Ansicht des europäischen Windkraftverbands WindEurope den Ausbau der Windkraft in Deutschland.

28.02.2024 - 05:30:03

Windenergieverband: Bürokratie bremst Ausbau in Deutschland

Es sei bekannt, dass die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland unzureichend sei, sagte WindEurope-Chef Giles Dickson der Deutschen Presse-Agentur. Aber es gebe in Deutschland noch ein weiteres Problem, nämlich die Genehmigungen für den Transport von Windkraftanlagen. "Das ist ein totales Durcheinander." Zwar sei das auch ein Problem in anderen Ländern, sagte Dickson. "Aber es ist nirgendwo so schlimm wie in Deutschland."

Um beispielsweise ein Rotorblatt durch Deutschland zu transportieren, braucht es demnach verschiedene Genehmigungen der jeweils betroffenen Bundesländer. Auch die Begleitung der Sondertransporte durch die Polizei müsse nach Übertritt der Landesgrenze gewechselt werden.

Insgesamt wurden in der EU im vergangenen Jahr dem am Mittwoch veröffentlichten Jahresbericht von WindEurope zufolge Windparks mit 16,2 Gigawatt Leistung errichtet. Das sei so viel wie noch nie zuvor in einem Jahr (Vorjahr: 16,1 Gigawatt). 82 Prozent davon (13,3 Gigawatt) wurden demnach an Land gebaut. Mit 3,9 Gigawatt entstand den Angaben nach der größte Teil davon in Deutschland - zu 92 Prozent an Land. Zum Vergleich: Große Kohlekraftwerke wie etwa Datteln 4 haben eine Kapazität von gut einem Gigawatt.

Trotz des Rekordwerts sei der Ausbau nicht ausreichend, hieß es vom Verband. Denn um ihre Energie- und Klimaziele bis 2030 zu erreichen, müsse die EU im Durchschnitt jährlich 33 Gigawatt bauen. Bis 2030 sollen erneuerbare Energien 42,5 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in der EU ausmachen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Windkraft in der Staatengemeinschaft deutlich ausgebaut werden.

Angaben der EU-Kommission zufolge müssen die Kapazitäten mehr als verdoppelt werden: Mehr als 500 Gigawatt installierte Leistung seien bis 2030 notwendig, WindEurope rechnet mit notwendigen 425 Gigawatt. Ende 2023 waren nach Verbandsangaben 220 Gigawatt installiert.

Die größte Sorge momentan sei allerdings der Ausbau der Netze, sagte Dickson. "Es geht nicht schnell genug voran." Es sei allerdings sehr gut, dass die EU dies erkannt und einen ehrgeizigen Aktionsplan für neue Netze aufgestellt habe. Ende November hatte die EU-Kommission Maßnahmen vorgestellt, mit der die Strominfrastruktur ausgebaut und weiterentwickelt werden soll.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Bauministerium: Förderungen für den Wohnmarkt gut genutzt Förderprogramme des Bundesbauministeriums etwa für Neubau und den Kauf eines Eigenheims sind im vergangenen Jahr eigenen Angaben zufolge gut genutzt worden. (Wirtschaft, 04.02.2025 - 06:08) weiterlesen...

Weiterer Ostsee-Windpark erhält grünes Licht Mit dem Projekt Windanker hat ein weiterer Offshore-Windpark in der Ostsee grünes Licht seitens der zuständigen Behörde bekommen. (Politik, 31.01.2025 - 11:58) weiterlesen...

Verband: Handelskrieg mit Trump träfe Gesundheitsversorgung Ein Handelskonflikt mit den USA unter Donald Trump würde die deutsche Pharmabranche besonders treffen - und hätte Folgen für die Gesundheitsversorgung hierzulande. (Politik, 31.01.2025 - 05:22) weiterlesen...

Neuer Plan regelt Ausbau der Offshore-Windenergie bis 2034 Ein neuer Plan regelt den Ausbau der deutschen Offshore-Windenergie für vier weitere Jahre bis 2034. (Politik, 30.01.2025 - 13:29) weiterlesen...

Lettland kauft 42 Schützenpanzer Lettland rüstet vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter auf: Das baltische EU- und Nato-Land wird 42 Schützenpanzer vom Typ Ascod zum Preis vom 373 Millionen Euro erwerben. (Politik, 30.01.2025 - 13:15) weiterlesen...

Meta-Chef preist Trump - Milliarden für KI (mit weiteren Details)MENLO PARK - Der Facebook-Konzern Meta US30303M1027 signalisiert, bei Konflikten mit europäischen Regulierern auf Rückendeckung von US-Präsident Donald Trump zu setzen. (Politik, 30.01.2025 - 07:44) weiterlesen...