1938 zerstörten Nationalsozialisten die Synagoge in Magdeburg.
10.12.2023 - 13:28:04Neue Synagoge in Magdeburg feierlich eröffnet. Jahrzehntelang haben sich Bürger für einen Neubau engagiert. Nun steht die neue Synagoge und soll Zeichen für ein friedliches Miteinander sein.
Im Zentrum Magdeburgs ist eine neue Synagoge eröffnet worden - 85 Jahre nach der Zerstörung des alten jüdischen Gotteshauses. «Der Neubau der Synagoge steht für ein friedliches Miteinander und für Pluralismus», sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Sonntag bei einem Festakt. Jüdisches Leben werde wieder deutlich sichtbarer und erlebbar. «Wir werden als Landesregierung auch künftig jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt sichtbar machen, es fördern und schützen.» Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, betonte, es handele sich um einen Tag der Freude und des Stolzes.
Der am Ende 7,6 Millionen Euro teure Bau ist Ergebnis jahrzehntelangen Engagements Magdeburger Bürgerinnen und Bürger, die Spenden für den Neubau sammelten. Ein Förderverein steuerte 500.000 Euro bei, die Synagogen-Gemeinde 300.000 Euro, die Stadt Magdeburg stellte das Grundstück zur Verfügung. Den größten Teil der Kosten für den Bau trug das Land Sachsen-Anhalt.
Die alte Magdeburger Synagoge wurde 1938 bei den Novemberpogromen von Bürgern der Stadt zerstört - wenig entfernt von dem heutigen Neubau. 1999 gründete sich der Förderverein «Neue Synagoge Magdeburg», der sich seitdem für den Bau einsetzte. Dieser ist der zweite Neubau in Sachsen-Anhalt - am 22. Oktober war in Dessau-Roßlau eine neue Synagoge eröffnet worden.