Die Reduzierung der Garantieverzinsung zum Jahresbeginn 2015 sollte den Lebensversicherern helfen, ihr Leistungsversprechen trotz der aktuellen Niedrigzinslage am Markt einzuhalten.
15.06.2015 - 11:35:27Assekurata: Hohe Zinsen belasten Lebensversicherer. Schon vor einigen Wochen hatte die Ratingagentur Assekurata davor gewarnt, dass die Niedrigzinsen eine Bedrohung für die Zinszusatzreserve der Versicherer ist. Doch nun geht die Agentur mit ihrer Marktbewertung noch weiter. Man geht nämlich davon aus, dass für die Lebensversicherer auch höhere Marktzinsen zur Bedrohung werden könnten. Die Belastungen für die Lebensversicherungsgesellschaften sind demnach umfangreicher, als es für Aussenstehende den Anschein hat. Welche Lebensversicherung beim letzten Test am besten abgeschnitten hat, erfährt man auf http://www.lebensversicherungtestsieger.de/ Niedrige Zinsen schmälern das Eigenkapital Wenn die Renditen an den Kapitalmärkten weiterhin im Keller bleiben, müssen die Lebensversicherer bis zum Jahr 2024 damit rechnen, etwa 150 Milliarden Euro nachzuschiessen, um ihre aktuellen Garantien erfüllen zu können. Das belegte die Assekurata vor wenigen Wochen mit einer neuen Studie. Nach ihrer Ansicht dürften viele Versicherer solche Summen nicht aus vorhandenen Erträgen bereitstellen können. Die 86 deutschen Versicherer, die derzeit unter Aufsicht stehen, haben gemeinsam rund 13 Milliarden Euro Eigenkapital im Jahr 2014 und 823 Milliarden Euro in Kapitalanlagen, wie veröffentlichte Zahlen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) verdeutlichen. Im Jahr 2015 geht die Assekurata von einer Zuführung zur Zinszusatzreserve bin bis zu 14 Milliarden Euro aus. Anfang des Jahres 2015 hatte man noch mit einer Summe von neun Milliarden Euro gesprochen. Insgesamt waren die ersten Berechnungen der Kölner Analysten durchaus pessimistisch, doch sie waren gleichzeitig vorrangig auf niedrige Zinsen ausgerichtet. Jetzt zeigen die Experten, dass auch steigende Renditen eine Gefahr für die Lebensversicherer sein könnten. Auch hohe Renditen werden gefährlich Erst kürzlich hatte man am Markt ansatzweise steigende Zinsen beobachtet. Steigende Zinsen senken die vorhandenen Bewertungsreserven bei festverzinslichen Anlagen. Mit einem Zinsanstieg besteht die Gefahr, dass die vorgeschriebene Zinszusatzreserve nicht nur aus Gewinnen von alten Wertpapieren zu realisieren ist. Ein Finanzierungsengpass könnte damit schon kurzfristig entstehen, warnen die Analysten. Die Assekurata macht sich nun dafür stark, dass Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden die Zinszusatzreserve mit viel Fingerspitzengefühl neu justieren sollten. Nur dann sei sicherzustellen, dass die wirtschaftliche Basis der Versicherer nicht zu sehr strapaziert wird, wenn die Zinsen überraschend steigen. Im Ergebnis zeigt sich also, dass sowohl steigende als auch fallende Kapitalmarktzinsen für die Lebensversicherer ein grosses Problem darstellen und dass die Aufsichtsbehörden und der Gesetzgeber vorsichtig mit den vorhandenen Finanzinstrumenten umgehen müssen, um die Lebensversicherer nicht in ihrer Existenz zu gefährden. Jede Entwicklung birgt Herausforderungen Die finanzielle Situation der Lebensversicherer ist für den Versicherten zwar sicher kaum zu durchschauen oder gar objektiv zu beurteilen. Doch nach den Aussagen der Assekurata-Analysten wird deutlich, dass jede Entwicklung der Zinsen die Lebensversicherer in ernste Schwierigkeiten bringen könnte. Von Seiten des Gesetzgebers ist demnach sehr viel Sorgfalt gefragt, um den Markt durch angedachte Änderungen nicht noch mehr in Unruhe zu versetzen.
Die Reduzierung der Garantieverzinsung zum Jahresbeginn 2015 sollte den Lebensversicherern helfen, ihr Leistungsversprechen trotz der aktuellen Niedrigzinslage am Markt einzuhalten. Schon vor einigen Wochen hatte die Ratingagentur Assekurata davor gewarnt, dass die Niedrigzinsen eine Bedrohung für die Zinszusatzreserve der Versicherer ist. Doch nun geht die Agentur mit ihrer Marktbewertung noch weiter. Man geht nämlich davon aus, dass für die Lebensversicherer auch höhere Marktzinsen zur Bedrohung werden könnten. Die Belastungen für die Lebensversicherungsgesellschaften sind demnach umfangreicher, als es für Aussenstehende den Anschein hat. Welche Lebensversicherung beim letzten Test am besten abgeschnitten hat, erfährt man auf http://www.lebensversicherungtestsieger.de/
Niedrige Zinsen schmälern das Eigenkapital
Wenn die Renditen an den Kapitalmärkten weiterhin im Keller bleiben, müssen die Lebensversicherer bis zum Jahr 2024 damit rechnen, etwa 150 Milliarden Euro nachzuschiessen, um ihre aktuellen Garantien erfüllen zu können. Das belegte die Assekurata vor wenigen Wochen mit einer neuen Studie. Nach ihrer Ansicht dürften viele Versicherer solche Summen nicht aus vorhandenen Erträgen bereitstellen können. Die 86 deutschen Versicherer, die derzeit unter Aufsicht stehen, haben gemeinsam rund 13 Milliarden Euro Eigenkapital im Jahr 2014 und 823 Milliarden Euro in Kapitalanlagen, wie veröffentlichte Zahlen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) verdeutlichen. Im Jahr 2015 geht die Assekurata von einer Zuführung zur Zinszusatzreserve bin bis zu 14 Milliarden Euro aus. Anfang des Jahres 2015 hatte man noch mit einer Summe von neun Milliarden Euro gesprochen. Insgesamt waren die ersten Berechnungen der Kölner Analysten durchaus pessimistisch, doch sie waren gleichzeitig vorrangig auf niedrige Zinsen ausgerichtet. Jetzt zeigen die Experten, dass auch steigende Renditen eine Gefahr für die Lebensversicherer sein könnten.
Auch hohe Renditen werden gefährlich
Erst kürzlich hatte man am Markt ansatzweise steigende Zinsen beobachtet. Steigende Zinsen senken die vorhandenen Bewertungsreserven bei festverzinslichen Anlagen. Mit einem Zinsanstieg besteht die Gefahr, dass die vorgeschriebene Zinszusatzreserve nicht nur aus Gewinnen von alten Wertpapieren zu realisieren ist. Ein Finanzierungsengpass könnte damit schon kurzfristig entstehen, warnen die Analysten. Die Assekurata macht sich nun dafür stark, dass Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden die Zinszusatzreserve mit viel Fingerspitzengefühl neu justieren sollten. Nur dann sei sicherzustellen, dass die wirtschaftliche Basis der Versicherer nicht zu sehr strapaziert wird, wenn die Zinsen überraschend steigen. Im Ergebnis zeigt sich also, dass sowohl steigende als auch fallende Kapitalmarktzinsen für die Lebensversicherer ein grosses Problem darstellen und dass die Aufsichtsbehörden und der Gesetzgeber vorsichtig mit den vorhandenen Finanzinstrumenten umgehen müssen, um die Lebensversicherer nicht in ihrer Existenz zu gefährden.
Jede Entwicklung birgt Herausforderungen
Die finanzielle Situation der Lebensversicherer ist für den Versicherten zwar sicher kaum zu durchschauen oder gar objektiv zu beurteilen. Doch nach den Aussagen der Assekurata-Analysten wird deutlich, dass jede Entwicklung der Zinsen die Lebensversicherer in ernste Schwierigkeiten bringen könnte. Von Seiten des Gesetzgebers ist demnach sehr viel Sorgfalt gefragt, um den Markt durch angedachte Änderungen nicht noch mehr in Unruhe zu versetzen.