Städte wollen unter Auflagen Weihnachtsmärkte genehmigen
26.09.2020 - 18:30:00Madrid riegelt weitere Stadtbezirke ab+++Spahn für härtere Strafen bei Corona-Verstößen+++Polen vermeldet Rekordwert an Neuinfektionen
Unter strengen Auflagen sollen in vielen deutschen Städte auch dieses Jahr Weihnachtsmärkte stattfinden. Die Städte wollen dafür sorgen, dass größere Abstände zwischen den Ständen garantiert sind. Dazu sollen die Märkte teilweise vergrößert, oder Ausweichmöglichkeiten auf mehrere Orte innerhalb der Städte ermöglicht werden. Politiker fordern zudem eine starke Beschränkung beim Ausschank von Alkohol. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) forderte sogar einen totales Alkoholverbot. Schausteller lehnen dagegen absolute Verbote ab, da der Verkauf von Glühwein zu den wichtigsten Einnahmequellen und Anziehungspunkten auf Weihnachtsmärkten zählt. Ein Großteil der Schausteller ist zudem auf die Märkte angewiesen, da die meisten Volksfeste während den vergangene Monaten bereits ausgefallen sind.
Madrid riegelt weitere Stadtbezirke ab
Spaniens Hauptstadt Madrid weitet den lokalen Lockdown aus und hat angekündigt, acht weitere Stadtbezirke teilweise abzuriegeln. Nach Anraten der Regierung wurde der Stadt bereits empfohlen, Teilabriegelungen vorzunehmen, wenn es in den Bezirken zu mehr als 500 Infektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von zwei Wochen kommt. Um wirtschaftliche Schäden zu vermeiden, vermied die Stadt bisher drastischere Maßnahmen. Die 3,2 Millionen-Einwohnerstadt hat nun den Lockdown auf 45 Stadtbezirke ausgeweitet.
Spahn für härtere Strafen bei Corona-Verstößen
Gesundheitsminister Jens Spahn sprach sich für härtere Strafen bei Verstößen gegen verpflichtende Corona-Maßnahmen aus. Gleichzeitig betonte er jedoch, dass die Maßnahmen lokal variieren müssen und eine bundesweite Maskenpflicht für ihn keine Option sei. Vielmehr müssten in Anbetracht der kommenden kälteren Jahreszeit, lokale Hotspots stärker in den Fokus genommen werden um eine Verbreitung des Virus einzuschränken.
Polen vermeldet Rekordwert an Neuinfektionen
Polen hat den höchsten Wert an Infizierten seit Beginn der Pandemie registriert. So sind innerhalb von 24 Stunden 1587 Neuinfektionen gemeldet worden. Die meisten Fälle wurden im Süden, sowie in der Region in und um Warschau vermeldet. Wie in vielen anderen Ländern führt das Gesundheitsministerium die Ursache der gestiegenen Ansteckungen vor allem auf private Feiern zurück.
"Fridays for Future" nach Zwangspause wieder auf der Straße
Nach einer monatelangen Zwangspause aufgrund der Corona-Pandemie, finden am Freitag wieder Demonstrationen der "Fridays for Future"-Bewegung in mehreren deutschen Städten statt. In München wurde der Protestmarsch aufgrund zu hoher Infektionszahlen jedoch abgesagt. Bundesumweltministerin Svenja Schulze begrüßte die Kundgebungen und betonte, dass der Klimaschutz nicht aufgrund der Pandemie vernachlässigt werden dürfte und daher auch Teil der Corona-Politik sei. So sei der Umstieg von Verbrenner auf Elektromotoren beispielsweise auch ein wichtiger Punkt im Corona-Konjunkturprogramm.
11 EU-Regionen zu Risikogebieten erklärt
Die Bundesregierung hat 11 Regionen innerhalb der EU zu Risikogebieten erklärt. Dazu gehören Teile von Dänemark, Frankreich, Irland, Ungarn, Tschechien, Slowenien, Rumänien, Portugal, sowie Regionen in Kroatien, Österreich und den Niederlanden. Grund ist der starke Anstieg an Corona-Neuinfektione in den Gebieten. Reiserückkehrer aus diesen Regionen müssen innerhalb von 48 Stunden einen Corona-Test durchführen. Bereits gebuchte Reisen in Risikoregionen können kostenlos storniert werden.
Pariser Krankenhäuser verschieben Operationen aufgrund steigender COVID-19 Patienten
In Paris sind erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie die Krankenhäuser wieder so sehr überlastet, dass nicht zwingenden Operationen wieder abgesagt und verschoben wurden. Die Stadt befürchtet ein baldige Verdopplung COVID-19 Patienten, die in Intensivbetten behandelt werden müssen. Seit Anfang September haben sich die Zahlen der Corona-Patienten bereits verdoppelt. 20 Prozent der geplanten Operationen wurden daher vorerst verschoben.
Leopoldina plädiert für striktere Durchsetzung von Corona-Regeln
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt eine härtere Durchsetzung der Corona-Regeln. Dazu gehören auch die verschärfte Bestrafung bei Nichteinhaltung und Durchsetzung von mehr Bußgeldern. Außerdem plädieren die Wissenschaftler für einheitliche Regeln innerhalb der Bundesrepublik. Jedoch empfehlen sie auch eine Verkürzung der Quarantänezeiten. Mit Hinblick auf den kommenden Herbst warnt die Akademie vor mehr Aktivitäten in geschlossenen Räumen, in denen durch verbreitete Aerosole die Ansteckungsgefahr um ein vielfaches erhöht wird.
Touristen fordern Schadensersatz vom Urlaubsort Ischgl
Nach dem Corona-Ausbruch im österreichischen Urlaubsort Ischgl, bereitet der österreichische Verbraucherschutzverein zusammen mit Touristen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz eine Sammelklage gegen die Republik Österreich und Tirol vor. Von dem Urlaubsort soll sich die Infektion in 45 Länder ausgebreitet haben. Der Vorwurf lautet, dass die Behörden zu spät mit Maßnahmen reagiert haben sollen. 6000 Personen hätten sich beim Verbraucherschutzverein bereits als Geschädigte gemeldet.
Bundesregierung zieht Zwischenbilanz zur Corona-App
Hundert Tage nach der Einführung der Corona-Warnapp, zieht die Bundesregierung eine eher ernüchternde Zwischenbilanz aus dem Nutzen der App. 18,2 Millionen Nutzer haben die Software auf ihrem Smartphone installiert, jedoch kann nicht nachgewiesen werden, wie viele Personen sie wirklich benutzen. Zudem kam es gerade in den Anfangsmonaten zu häufigen Fehlermeldungen und Problemen bei Aktualisierungen. Auch sei die schnelle Weiterleitung von Daten an Labore nach wie vor fehlerhaft und ausbaufähig. Die App wurde vom Robert Koch-Institut als eine Möglichkeit der präventiven Virusbekämpfung herausgegeben und kostete mit allen enthaltenden Aufwendungen etwa 60 Millionen Euro.
Ethikrat spricht sich gegen Einführung von Immunitätsausweisen aus
Der deutsche Ethikrat hat eine Stellungsnahme zur Frage des Immunitätsausweises abgegeben. Nach Ansicht der Experten sei die Wissenschaft derzeit noch nicht so weit, solch einen Bescheid einzuführen. Zu ungewiss sei es immer noch, wie lange eine Immunität nach einer durchgestandenen Corona-Infektion anhält und wie wahrscheinlich eine Neuansteckung sein kann. Nachdem Gesundheitsminister Jens Spahn im April die Idee aufbrachte, einen Immunitätsausweis rechtlich prüfen zu lassen, erntete der Vorschlag viel Kritik. Viele Gegenstimmen befürchteten die Einführung einer Zweiklassengesellschaft, in der Menschen mit Immunitätsausweis mehr Möglichkeiten zur Ausübung ihrer Freiheiten hätten. Daher wurde die Frage an den Ethikrat weitergegeben, der den Vorschlag nun ebenfalls ablehnte.
Rezession laut ifo niedriger als befürchtet
Das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung hat die düsteren Prognosen für die deutsche Wirtschaft etwas relativiert. Demnach wird die Rezession in Deutschland nicht wie bisher befürchtet so stark sein wie zur Finanzkrise 2008. Statt um 6,7 Prozent wird das Bruttoinlandsprodukt Schätzungen zufolge nur um 5,2 Prozent sinken. Allerdings seien diese Prognosen auch vom zukünftigen Verlauf der Pandemie und politischen Faktoren abhängig.
Boris Johnson plädiert für mehr Homeoffice und führt Sperrstunde ein
Großbritannien beschloss neue verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus. Nachdem in den letzten Wochen die Fallzahlen wieder drastisch anstiegen, befürchtet die Regierung einen neuen exponentiellen Anstieg, der bis zu 50.000 Neuinfektionen am Tag hervorrufen könnte. Premierminister Boris Johnson fordert daher, dass mehr Menschen - sofern es möglich ist - ihrer Arbeit im Homeoffice nachgehen. Außerdem wurde eine Sperrstunde in Pubs in Restaurants beschlossen. Diese sollen nun spätestens 22 Uhr schließen.
München führt Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen ein
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat angekündigt, schärfere Corona-Regeln einzuführen. Er sprach sich für eine Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen in München aus, die nun von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) durchgesetzt wurde. Würzburg und München haben sich derweil in Bayern zu neuen Corona-Hotspots entwickelt.
Außerdem sind private Versammlungen von mehr als 25 Personen in geschlossenen Räumen, sowie 50 im Freien nicht mehr erlaubt.
Hinsichtlich des kommenden Spiels zwischen FC Bayern München und FC Sevilla in Budapest, sollen zudem Quarantäne-Regeln für Reiserückkehrer noch einmal überarbeitet werden. Da Budapest ein Risikogebiet ist, rät Söder von Fanreisen ab. Allerdings erwartet die UEFA etwas 2100 Fans aus Deutschland.
Spahn kündigt neue Strategien an
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte für den kommenden Herbst neue Strategien zur Eindämmung des Corona-Virus an. So sollen deutschlandweit zentrale Fieberambulanzen aufgebaut werden und regelmäßige Reihentests für Angestellte im Gesundheitswesen angeboten werden. So sollen die Gefahren für Risikogruppen möglichst gering gehalten werden. Bis Mitte Oktober sollen außerdem neue Test-Strategien in Zusammenarbeit mit den Bundesländern entwickelt werden. Dazu gehören auch die Ausweitung von Schnelltests sowie neue Quarantäneregeln für Reiserückkehrer aus Risikogebieten.
Formel-1 Rennen mit 20.000 Zuschauern genehmigt
Trotz wieder steigender Fallzahlen und weiter geltenden Einschränkungen auf beinah allen gesellschaftlichen Ebenen, wurde für die kommende Formel-1 Saison 20.000 Zuschauer auf dem Nürburgring zugelassen. Das Rennen findet vom 9. bis 11. Oktober statt. Gesundheits- und Hygienekonzepte, sowie personalisierte Karten sollen für Sicherheit vor Infektionen sorgen. Sollte es zu einem starken Anstieg an Neuinfektionen in der Region kommen, wird der Vorverkauf der Tickets allerdings wieder gestoppt werden. Die Betreiber hoffen das Rennen als eine Art Vorzeigemodell zu präsentieren, wie Großveranstaltungen auch in Zeiten der Pandemie durchgeführt werden können.
Madrid verhängt erneuten Lockdown
In sechs Distrikten in und um Madrid wurde ein erneuter Lockdown verhängt. Besonders betroffen sind sozial schwächere Viertel in denen viele Arbeiter wohnen. Die lokalen Krankenhäuser stoßen bereits wieder an ihre Grenzen. Die jahrelange Sparpolitik der Regierung, unter der medizinische Einrichtungen in bereits benachteiligten Vierteln besonders leiden mussten, sorgt nun für eine noch größere Belastung. Vielerorts kommt es nun zu Protesten von Personen die vom Lockdown betroffen sind, während in reicheren Wohngebieten keine Einschränkungen gelten.