Städte- und Gemeindebund wollen Impfungen in sozial benachteiligten Gebieten intensivieren
30.04.2021 - 10:30:00Wieler: Dritte Welle gebremst aber noch nicht unter Kontrolle+++Trotz hoher Inzidenz: Polen plant Lockerung der Corona-Maßnahmen+++Laschet gegen Bevorzugung von Geimpften
Mediziner und der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordern eine Intensivierung von Impfangeboten in sozial benachteiligten Gebieten. Ein Großteil der Personen, die auf Intensivstationen wegen einer COVID-19 Erkrankung behandelt werden müssen, stammt aus ärmeren Bevölkerungsschichten. Dies geht auch teilweise auf beengte Wohnverhältnisse zurück, denen sozial Benachteiligte stärker ausgesetzt sind.
Wieler: Dritte Welle gebremst aber noch nicht unter Kontrolle
Laut RKI-Präsident Wieler sei die dritte Corona-Welle leicht gebremst worden. Es gäbe aber noch lange keinen Grund zur Entwarnung. Die Pandemie müsse weltweit unter Kontrolle gebracht werden. In Deutschland sei die Zahl der Neuinfektionen ist in etwa auf einen Wert gefallen, wie er zuletzt vor zwei Wochen gemessen wurde.
Trotz hoher Inzidenz: Polen plant Lockerung der Corona-Maßnahmen
Polen lockert ab dem 4. Mai die Corona-Beschränkungen. Zuerst dürfen Einkaufszentren öffnen. Ab dem 8. Mai können Restaurants wieder Außenbereiche bedienen und Hotels wieder Gäste empfangen. Ende des Monats sollen auch Innenbereiche wieder öffnen dürfen. Polen wird von der Bundesregierung immer noch als Hochinzidenzgebiet deklariert.
Laschet gegen Bevorzugung von Geimpften
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Laschet stellt sich gegen eine Sonderbehandlung von Geimpften. Auf dem vergangenen Impfgipfel wurden Lockerungen für Geimpfte und Personen mit bereits überstandener COVID-19 Erkrankung besprochen. Laschet will den Lockdown eigener Äußerungen zufolge jedoch konsequent beibehalten und Grundrechte erst wieder freigeben, wenn die Inzidenzen sinken.
Bereits über 65 Klagen gegen bundesweite Notbremse eingereicht
Beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe sind bereits über 65 Klagen gegen die umstrittene Bundesnotbremse eingereicht worden und es werden immer mehr. Vor allem die Kontaktbeschränkungen auf eine Person und die nächtlichen Ausgangssperren werden darin kritisiert. Die Maßnahmen sind vorerst bis Ende Juni angesetzt aber könnten dadurch schon vorher zu Fall gebracht werden.
EU-Kommission verklagt AstraZeneca
Der britisch-schwedische Impfstoffhersteller AstraZeneca wird wegen Verzögerungen von Impfstofflieferungen von der EU-Kommission verklagt. Lieferungen an die EU seien immer wieder gekürzt worden. Zudem wäre nicht sichergestellt, wie der Konzern auch in Zukunft Lieferrückstände kompensieren will.
Ärzteverbände und Politiker fordern mehr Freiheiten für Geimpfte
Vor dem Corona-Impfgipfel der Bundesregierung forderten Ärzte und Politiker, die Beschränkungen für bereits Geimpfte teilweise aufzuheben. Das Bundesjustizministerium prüft derweil Möglichkeiten Einschränkungen durch Nachweise für Geimpfte aber auch für Menschen, die bereits eine Corona-Inkfetion überstanden haben, aufzuheben. Noch vor einigen Monaten versprach die Bundesregierung dagegen, keine Bevorteilung für bereits Geimpfte erlassen zu wollen.
Deutschland sichert Indien medizinische Hilfe zu
Indien hat derzeit die meisten Neuinfektionen weltweit und verzeichnete am Montag einen neuen Höchstwert von 352.991 Fällen innerhalb von 24 Stunden. Bundeskanzlerin Merkel und Außenminister Maas sicherten dem Land nun medizinische Hilfe zu. So sollen unter anderem Medikamente und Sauerstoffflaschen verschickt werden. Auch die Bundeswehr prüft derzeit Möglichkeiten, wie Indien unterstützt werden kann.
Kasachstan gibt eigenen Impfstoff frei
Kasachstan hat einen selbst produzierten Impfstoff freigegeben. Das Vakzin mit dem Namen QazCovid befindet sich jedoch gleichzeitig noch in der Testphase, beziehungsweise fehlen noch die Ergebnisse der abschließenden Studie. Der kasachische Gesundheitsminister Zoi hat sich jedoch schon selbst mit dem Vakzin impfen lassen.
Niedersachsen will Impfpriorisierung beibehalten
Niedersachsens Gesundheitsministerin Behrens will die Impfpriorisierung vorerst nicht aufheben. Die meisten Patienten die an einer COVID-19 Erkrankung sterben, seien Ältere und Schwerkranke. Um diese Gruppe weiterhin zu schützen, sei es laut Behrens gefährlich, verfrüht auf die Priorisierung zu verzichten.