Corona, Impfstoff

Spahn will Verteilungsplan für Impfstoff bis Ende Oktober entwickeln

19.09.2020 - 12:00:00

Erneuter Lockdown in Israel+++Bereits 150 Geflüchtete aus Moria positiv auf Corona getestet+++Alkoholverbot auf der Münchner Theresienwiese

Für die Verteilung eines zugelassenen Impfstoffs, hat Gesundheitsminister Jens Spahn angekündigt, bis Ende Oktober einen Verteilungsplan zu erarbeiten. Dazu sollen Ethikexperten, Sozialwissenschaftler und Ärzte hinzugezogen werden, um über die Verteilung zu beraten. Das Paul-Ehrlich-Institut rechnet derweil mit der Zulassung eines Impfstoff zum Ende des Jahres, beziehungsweise zum Anfang des kommenden. Sollte es zu einer Zulassung kommen, ist es jedoch nicht möglich alle Bundesbürger gleichzeitig damit zu versorgen. Daher soll ein Plan erstellt werden, welche Personen priorisiert werden sollen. Spahn befürwortet zuallererst kranke und ältere Menschen, sowie Angestellte in Pflegeberufen und im Gesundheitswesen mit dem Impfstoff zu versorgen.

Erneuter Lockdown in Israel

In Israel beginnt nach einer stark steigenden Zahl an Neuinfektionen ein dreiwöchiger Lockdown. Personen dürfen sich nur nur in einem Umkreis von einem Kilometer von ihrem Wohnort entfernen. Der Lockdown beginnt gleichzeitig mit dem jüdischen Neujahrsfest. Es kam bereits zu größeren Protesten gegen Premierminister Netanyahu, dem einerseis Korruption vorgeworfen wird, andererseits ein Missmanagement in der Corona-Krise.

Bereits 150 Geflüchtete aus Moria positiv auf Corona getestet

Etwa 150 Geflüchtete aus dem abgebrannten Flüchtlingscamp in Moria wurden positiv auf das Corona-Virus getestet. Dies teilte eine Sprecherin des UNHCR-Hilfswerk mit. Die Ergebnisse seien aus Reihentests hervorgegangen. Die Personen befinden sich nun in einem neu errichteten Camp in Quarantäne. Etwa 11.000 Menschen leben nach dem Brand immer noch ohne Unterkunft.

Alkoholverbot auf der Münchner Theresienwiese

Aufgrund der Corona-Pandemie wurde auch das Münchner Oktoberfest abgesagt. Nun wurde auf der Theresienwiese ein Alkoholverbot ausgesprochen. So sollen private Feiern vermieden werden, die aufgrund der Absage des Oktoberfests von der Polizei befürchtet sind. Als Ersatz zum alljährlichen Volksfest, wollen einige Wirtshausbetreiber trotzdem am Samstag um 12 Uhr die Bierfässer anstechen. So soll bis zum 4. Oktober bei den sogenannten „WirtshausWiesn“ trotzdem für ein wenig Oktoberfeststimmung gesorgt werden.

RKI rechnet mit der Zulassung mehrerer Impfstoffe in Deutschland

Die Impfkommission des Robert Koch-Instituts rechnet in Deutschland mit der Zulassung mehrerer Impfstoffe. Da weltweit von verschiedenen Unternehmen gleichzeitig an einem Serum geforscht wird, ist die Möglichkeit von Mehrfachzulassungen sehr wahrscheinlich. Ebenso vorstellbar ist laut der Kommission die Bereitstellung verschiedener Impfstoffe für verschiedene Bevölkerungsgruppen.

Mit einem Sonderprogramm im Umfang von 750 Millionen Euro will die Bundesregierung 3 deutsche Firmen zusätzlich unterstützen. Dazu zählen IDT Biologika, Biontech sowie Curevac.

Indien vermeldet fast so viele Neuinfektionen wie die USA

Mehr als fünf Millionen Menschen sind in Indien bereits positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Innerhalb von 24 Stunden wurden 90.000 neue Fälle registriert. Das Land könnte bald mehr Infizierte haben als die USA, die derzeit mit 6,6 Millionen noch die meisten Corona-Fälle weltweit vermeldet. Die Sterblichkeitsrate ist in Indien jedoch um ein vielfaches Geringer als in den Vereinigten Staaten.

Teilweiser Optimismus: Minister informieren über Impfstoffentwicklung

Laut Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist Deutschland auf den kommenden Herbst und Winter bezüglich der Corona-Pandemie gut vorbereitet. Das äußerte Spahn in der jüngsten Pressekonferenz zum Forschungsstand hinsichtlich des Corona-Virus und der Impfstoffentwicklung. Zurückzuführen ist dieser Optimismus auf neue Erkenntnisse in der Forschung, die nun größer seien als noch vor Wochen. Außerdem sei die breite Akzeptanz und die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln innerhalb der Bevölkerung ebenfalls ein Grund dafür, dass Deutschland erfolgreicher im Kampf gegen die Pandemie ist als andere Länder. Zum weiteren würde die Nachverfolgung von Infektionsketten durch die Gesundheitsämter ein beträchtlicher Grund dafür sein, dass das Infektionsgeschehen relativ niedrig bleibt.

Sollte es zu einer Zulassung eines Impfstoffs kommen, würden zuallererst besonders bedrohte Bevölkerungsgruppen Impfstoffdosen erhalten. Dazu zählen vor allem ältere und geschwächte Personen, aber auch Menschen die im Gesundheitsbereich tätig sind und durch den häufigen Kontakt mit Patienten einer größeren Gefahr ausgesetzt sind, sich und andere zu infizieren. Deutschland lege weiterhin sehr großen Wert auf die Sicherheit eines möglichen Impfstoffes. Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek (CDU), gehe daher nicht davon aus, dass es vor der Mitte des kommenden Jahres zu einer Zulassung eines Impfstoffs kommen wird.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Superspreaderin

Die Staatsanwaltschaft München II hat nach dem Corona-Ausbruch in Garmisch-Partenkirchen ein Ermittlungsverfahren gegen die 26-jährige US-Amerikanerin eingeleitet, die gegen Quarantäneauflagen verstoßen haben soll. Obwohl die Frau Symptome zeigte, war sie in mehreren Lokalen zu Gast und infizierte dadurch weitere Personen. Die Fahrlässigkeit der sogenannten Superspreaderin soll nun auch laut Ministerpräsident Söder hart bestraft werden. Bis zu 2000 Euro Strafe sind in Bayern bei einem Vergehen gegen die Corona-Auflagen möglich. Sollte die Frau jedoch wegen fahrlässiger Körperverletzung angezeigt werden, drohen ihr bis zu 3 Jahren Haft

Trump verstößt gegen eigene Corona-Regeln

US-Präsident Trump hat Bundesstaat Nevada eine Massenkundgebung abgehalten, obwohl Versammlungen in geschlossenen Räumen mit mehr als 50 Personen untersagt sind. Damit verstieß er gegen die Auflagen des Bundesstaates aber auch gegen die Empfehlungen seiner eigenen Regierung. Ein Großteil der Trump-Anhänger trug dabei wie Trump selbst auch keinen Mund-und Nasenschutz. Erst im Juni seien bei einer ähnlichen Wahlkampfveranstaltung des Präsidenten im Bundesstaat Oklahoma die regionalen Infektionszahlen angestiegen. Auch die Gesundheitsbehörden machten damals die Veranstaltung für den Anstieg verantwortlich.

Kostenlose Corona-Tests für Reiserückkehrer laufen aus

Zum Ende der Feriensaison endet das Angebot der Bundesregierung, sich kostenlos bei der Wiedereinreise aus einem Nicht-Risikogebiet auf das Corona-Virus testen zu lassen. Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, solle der Fokus im kommenden Herbst wieder mehr auf das Inland gerichtet werden. Für Reisende aus Risikogebieten bestehe weiterhin eine Testpflicht. Diese Tests sollen jedoch kostenlos bleiben.

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