Regierung erntet Kritik für Hilfszahlungen an die Lufthansa
11.06.2020 - 16:42:29Opferzahl in Lateinamerika steigt auf über 70.000+++Spanien erweitert Maskenpflicht+++Reisewarnungen für Nicht-EU-Länder bis Ende August verlängert
Bei der Lufthansa sind etwa 22.000 Stellen durch die Corona-Pandemie bedroht. Der Konzern versprach jedoch durch Krisenvereinbarungen und Kurzarbeit Stellenkürzungen zu vermeiden. Ohne die Senkung der Personalkosten werde es für die Lufthansa aber schwer, ohne Schwächung aus der Krise zu kommen. Allerdings gibt es kaum eine Branche die nicht von der Corona-Krise angeschlagen ist. Warum die Luftfahrtbranche, die enorm für die weltweite Klimaschädigung verantwortlich ist, gesondert behandelt werden sollte, bleibt fraglich. Kritik über die Zahlungen kamen nun auch aus der Opposition. Linken-Parteichef Bernd Riexinger kritisierte die Hilfszahlungen an die Lufthansa. Die Zahlungen seien ohne Mitspracherecht der Bundesregierung und ohne der Zusicherung auf Erhalt von Arbeitsplätzen vergeben worden. Kritik kam außerdem von den Grünen. Denn Vorgaben für den Klimaschutz sind ebenso wenig an den Rettungsschirm gekoppelt.
Corona-Pandemie weitet sich weiter in Lateinamerika aus
Lateinamerika leidet besonders stark unter der Pandemie. Bereits mehr als 70.000 Menschen sind in den Ländern an COVID-19 gestorben. Den traurigen Rekord hält dabei Brasilien mit etwa 40.000 Opfern. Während die Zahl der Neuinfektionen in vielen anderen Teilen der Welt rückgängig ist, steigt sie in Lateinamerika immer noch an.
Spanien erweitert Maskenpflicht
In Spanien wird bis auf unbestimmte Zeit das Tragen einer Schutzmaske in öffentlichen Gebäuden aber auch im Freien eine Pflicht bleiben. Bei Nichteinhalt drohen 100 Euro Strafe. Die Regierung beschloss ein neues Regelwerk der sogenannten „Neuen Normalität“, das ab dem Ende des dreimonatigen Notstands ab dem 21. Juni in Kraft tritt.
Reisewarnungen für Nicht-EU-Länder bis Ende August verlängert
Ab dem 15. Juni werden die Reisewarnungen in 31 EU-Länder aufgehoben. Für 160 Nicht-EU-Länder bleibt sie jedoch bis Ende August erhalten. Dazu zählen unter anderem auch Tunesien, Ägypten und die Türkei. Das Infektionsgeschehen und die Kapazitäten der medizinischen Versorgung werden dabei jedoch immer wieder berücksichtigt um die Gefahrenlage abschätzen zu können und eventuell auch früher Reisewarnungen aufzuheben. Außerdem rät die Bundesregierung besonders von Kreuzfahrten ab.
Forscherteam vermutet Corona-Ausbruch schon im Herbst
Ein Forscherteam vom Boston Children's Hospital vermutet, dass sich das Corona-Virus bereits im letzten Herbst in Wuhan ausgebreitet hat. Grund der Annahme sind ausgewertete Satellitenbilder, die erkennen lassen, dass sich im Oktober 67 Prozent mehr Fahrzeuge auf den Parkplätzen der Krankenhäuser befanden als dies im Vorjahr der Fall war. Dazu kommen Auswertungen der chinesischen Suchmaschine Baidu, bei der es im Herbst vermehrte Suchanfragen zu Thema Erkältungssymptomen gab. Laut der Forscher lassen sich daraus Rückschlüsse ziehen, dass die chinesische Regierung eventuell schon früher Informationen über den Ausbruch des Virus hatte als bisher angenommen wurde.